Das Kloster Schönthal feiert sein 25-Jahre-Jubiläum mit neuen Werken von Richard Long, Konzerten und einem Geburtstagsfest.
Idyllisch liegt das Kloster Schönthal bei Langenbruck im Oberbaselbiet inmitten von 100 Hektaren Wald-, Wiesen- und Juralandschaft. Gründer John Schmid war von der Idee geleitet, auf dem Areal des mittelalterlichen Klosters einen Ort zu schaffen, wo Kunst und Natur in Dialog treten können. Die Anlage bietet heute einen frei zugänglichen Skulpturenpark mit über 30 zeitgenössischen Kunstwerken sowie wechselnden Ausstellungen und Kulturveranstaltungen. Ebenso unterhält sie eine biodynamische Landwirtschaft. Regelrecht zum Pilgerort für die Kunstszene wurde das Kloster Schönthal im Sommer 2024, als das Künstler-Duo Gerda Steiner (*1967) und Jörg Lenzlinger (*1964) dort unter dem Titel „Der eilige Geist kommt zur Ruhe“ ein installatives Großprojekt samt Kunsthappening ausrichtete.

Artist in Residence, Simone Steinegger © Simone Steinegger
Nun feiert der Verein „Kloster Schönthal“, das 25-jährige Bestehen dieser aussergewöhnlichen kulturellen Unternehmung. Er nimmt das Jubiläum zum Anlass, Kunst- wie Naturliebhaberinnen und Naturliebhabern ein vielfältiges Kulturprogramm zu bieten. Konzipiert ist es im Einklang mit dem Zyklus der Jahreszeiten. Den Auftakt macht im Frühling der britische Künstler Richard Long (*1945), der bereits mit dem Werk „Cowshed Ellipse” im Skulpturenpark zu sehen ist: Vor Ort schafft er je eine neue ortsspezifische Arbeit im Kirchenraum und im Klosterhof. Vom 1. Mai bis 7. Dezember 2025 werden diese neuen Werke neben weiteren Arbeiten aus anderen Schaffensperioden von Richard Long zu sehen sein.
In Kooperation mit der Musik-Akademie Basel stehen des Weiteren zu jeder Jahreszeit musikalische Feste auf dem Kloster Agenda: 15. Juni, 31. August und 7. Dezember 2025. Die eigentliche Geburtstagsfeier steigt am 31. August 2025 mit einem Open-Air-Jazz-Konzert und zahlreichen Gästen, die in den vergangenen 25 Jahren den einzigartigen Begegnungsort mitgeprägt haben. Am 7. Dezember 2025 lädt die Schola Cantorum Basiliensis ein, den Winter musikalisch einzuläuten. Gefolgt von einer Lesung mit dem Schriftsteller Alex Capus. Im Jubiläumsjahr erhält die Basler Künstlerin Simone Steinegger die Gelegenheit, das Kloster vom Frühjahr bis Herbst als Artist in Residence zu erleben und als Inspirationsquelle für neues künstlerisches Schaffen zu nutzen.
Aus Verbundenheit mit dem Kloster Schönthal hat der walisische Künstler David Nash (*1945), der im Skulpturenpark mit mächtigen verkohlten Werken vertreten ist, dem Kloster zum Geburtstag eine neue Edition gewidmet. Mit dem Kauf der limitierten Druckgrafiken „Four Seasons“ können Interessierte die Vereinsarbeit aktiv unterstützen.

Richard Long, Yellow mud on wall 2008, Richard Long, Cowshed Ellipse 2008, Installationsansicht im Kloster Schönthal; Foto: Judith Schlosse
Richard Long
Sein Werk Cowshed Ellipse in der ehemaligen Scheune des Klosters gilt seit fast 20 Jahren als ein Höhepunkt im Skulpturenpark. Eine ortsspezifische Arbeit im Kirchenraum, ein Lehmwandbild sowie eine Außenskulptur im Klosterhof entstehen ab April 2025. Ausstellungskonzept: Luca Selva in Zusammenarbeit mit Elsbeth Bisig, Galerie Tschudi Zuoz/Zürich.
Werke Skulpturenpark
Ilan Averbuch, Mirko Baselgia, Hamish Black, (Miriam Cahn), Tony Cragg, Martin Disler, Anton Egloff, Walter Fähndrich, Ian Hamilton Finlay, Nigel Hall, Nicola Hicks, Gottfried Honegger, Ben Jakober, Hans Josephsohn, Peter Kamm, Richard Long, Peter Nagel, David Nash, William Pye, Ulrich Rückriem, Barbara Schnetzler, (Roman Signer), Kurt Sigrist, Erik Steinbrecher, Steiner/Lenzlinger, Not Vital, Josua Wech.

Skulpturenpark Kloster Schönthal © Verein Kloster Schönthal
Geschichte des Klosters Schönthals
1145 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, liegt der kirchliche Gebäudekomplex eingebettet in die markante Jura-Landschaft in der Nähe von Langenbruck im Oberbaselbiet, ca. 30 Minuten Autofahrt von Basel entfernt. Nach der gewaltsamen Säkularisierung des Benediktiner-Klosters im Jahr 1525 fand das unwürdige Dasein des romanischen Baudenkmals als Holzschopf und anderer profranen Vernwendungen Dank privater Initiative und einer Renovierung 1987-89 ein Ende. Eine zweite Renovierung 1999 erlaubte es, das Kloster als kulturellen Begegnungsort wieder dem Publikum zu öffnen. 2001 überführte der Initiator John Schmid das Ensemble des Schönthals – Land, Kloster, Hof, Kunst – in die Stiftung „Sculpture at Schoenthal“. 2018 fuisonierte die Schönthaler Stiftung mit der Basler Stiftung Edith Maryon. Im Zuge der Fusion wurde der „Verein Kloster Schönthal“ gegründet. Ihm obliegt die Verantwortung für die Pflege des Skulpturenparks und des künstlerischen Programms inklusive der Ausstellungen, kulturellen Veranstaltungen und dem Herbergenbetrieb.
1. Mai bis 7. Dezember 2025
www.schoenthal.ch