Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Was macht der Krieg in der Ukraine mit den Menschen? Welche Beschädigungen hat er in den letzten acht Jahren bereits hinterlassen? Wie sieht der Alltag in einem vom Krieg zerrissenen Land aus? Diese Fragen sind zentral für die ukrainische Autorin und Filmemacherin Natalia Vorozhbyt.

Ihr Stück „Zerstörte Straßen“, das sie schon 2017 für das Royal Court Theatre in London geschrieben hat, zeigt Menschen, die eine nur noch Gesetzen des Krieges gehorchenden Welt zu bewältigen versuchen. Das ist mal absurd, mal bitter, mal bedrückend. Wie soll man auch klarkommen, wenn das eigene Land auf einmal geteilt ist in einen Teil, in dem Krieg herrscht, und einen Teil, der scheinbar normal funktioniert? Vorozhbyts Figuren suchen in einem Alltag zwischen Gewalt, Folter und Missbrauch nach einem Ausweg und Überlebensstrategien. Gibt es nicht doch noch einen Rest Menschlichkeit inmitten des unvorstellbaren Wahnsinns, der Krieg heißt?

Für ihren Text hat Vorozhbyt eigene Recherchen und Geschichten von aus dem Donbas Geflüchteten genutzt. Für das ETA Hoffmann Theater wird die Autorin eine neue Szene schreiben und das Stück damit bis in die Gegenwart hinein fortsetzen.

Natalia Vorozhbyt ist Co-Gründerin des Theaters der Vertriebenen, in dem Geflüchtete aus dem Donbas ihre Geschichten erzählen können. „Bad Roads“, der Film nach dem Stück in der Regie der Autorin, kam 2020 in die Kinos und wurde 2021 als ukrainischer Oscar-Beitrag ausgewählt. Regisseur Wojtek Klemm stellt sich mit seiner Inszenierung erstmals dem Bamberger Publikum vor.
Premiere  21. Oktober 2022
weitere Aufführungen: 22., 26., 27., 28. und 29. Oktober, 4. und 5. November 2022

theater.bamberg.de