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Nicht nur für den Salzburger Domorganisten Georg Muffat wurde er nach dessen Romreise im Jahr 1681 zur Stilikone: Der seit etwa 1675 als Violinvirtuose und Komponist in Rom wirkende Arcangelo Corelli schuf zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit seinen Concerti grossi und ihrem duettierenden Prinzip von Solistengruppe und großem Ensemble eine gänzlich neue Gattung der Instrumentalmusik. Seine Werksammlung Opus 6 von 1712 wurde über Italiens Grenzen hinaus stilprägend und wegweisend. Kurz vor seinem Tod lernte Corelli einen jungen sächsischen Komponisten kennen, der sich in der Kunstmetropole Rom neue Inspiration erhoffte: Georg Friedrich Händel. Mit Entwürfen zu seiner ersten italienischen — vermutlich in Venedig begonnenen — Komposition des Psalms Dixit Dominus im Gepäck, erreichte Händel die Heilige Stadt etwa Anfang des Jahres 1707. Seine Marienkantate Donna, che in ciel entstand wahrscheinlich vom römischen Senat beauftragt „zum Jahrestag der Befreiung Roms vom Erdbeben am Tag Mariä Lichtmeß“ im Februar 1708. Das groß angelegte, fast opernhafte Werk zeugt von Händels meisterhafter Kunst der Klangmalerei. Mehr als 70 Jahre zuvor hatte Domenico Mazzocchi mit seinen Sacrae concertationes römische Oratorienaufführungen bereichert — so auch mit der letzten der 19 biblischen Textvertonungen: Concilio de’ Farisei.

Der Monteverdi Choir wurde 1964 von John Eliot Gardiner gegründet, um die Marienvesper des Namenspatrons in der King’s College Chapel in Cambridge aufzuführen. Konzerte in aller Welt haben den Monteverdi Choir zum Inbegriff für leidenschaftlichen und hochkultivierten Chorgesang gemacht.
Es dirigiert John Eliot Gardiner, der auch die English Baroque Soloists 1978 ins Leben gerufen hatte. Das Kammerorchester gehört zu den renommiertesten Ensembles der historisch informierten Aufführungspraxis.
Mit ihrem umfangreichen Repertoire von Monteverdi bis Mozart und Haydn sind die English Baroque Soloists (EBS) gleichermaßen im kammermusikalischen und symphonischen Bereich sowie in Opernaufführungen zu erleben, und der unverwechselbare Klang ihres warmen und prägnanten Spiels hat höchsten Wiedererkennungswert.
23. Mai 2021

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