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Ein Abend im digitalen Tanzlabor: Unsere Zeit ist von der Digitalisierung aller Lebensbereiche geprägt. Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter und gewissermaßen bereits unsere verlängerte Hand, zu Hause dimmen digitale, pseudohumane Assistenten das Licht und legen unseren Lieblingssong auf, und die Pflege gebrechlicher Menschen wird zunehmend Robotern anvertraut. Obschon unsere Epoche inzwischen oft als „Anthropozän“, als Menschenzeitalter, bezeichnet wird, scheint sich der Mensch der digitalisierten Welt völlig auszuliefern.

Zugleich entgleitet uns aber auch das Bewusstsein für die Realität und deren ganz eigene Schönheit. Auf die Tatsache, dass wir in einer Zeit leben, in der der Mensch eine fatale Tendenz zur Zerstörung zeigt, anstatt Dinge reparieren zu wollen, nimmt der Tanzabend „Shoot Me Into the Green Screen“ Bezug. Drei Choreografen widmen sich der Frage, wie unsere Welt hier wohl wieder einen Ausgleich finden kann. Neben Giuseppe Spota, dem Direktor der MiR Dance Company, sind dies der französische Choreograf Antonin Comestaz und Erion Kruja aus Albanien.

Das Publikum wird die drei unterschiedlichen Choreografien auf der zu einem so genannten Green-Screen-Studio umgestalteten Bühne im Kleinen Haus erleben, wie wir sie aus Fernsehstudios oder von den Special-Effects beim Film kennen. Die Ausgestaltung der Hintergrundprojektion bleibt zunächst der Fantasie der Zuschauer*innen selbst überlassen. Im Anschluss an jedes der drei Stücke wird das Publikum dann die Möglichkeit haben, die drei Choreografien digital vor einem anderen Hintergrund zu erleben. Durch die digitale Aufbereitung wird es möglich sein, die Stücke von ihrer realen und ihrer virtuellen Seite zu erleben.

Bild: Shoot me into the Green Screen © Valeria Lampadova

Premiere: 25. April 2020, 19:30 Uhr
Folgetermine: 3., 8., 10. und 24. Mai sowie 1. Juni 2020

www.musiktheater-im-revier.de