Kulinarische Erlebnisse in Schlössern, Burgen, Klöstern und Gärten
In einem Schlossgarten ertönt leise Musik. Man schlendert durch die barocke Pracht. Lässt sich von der besonderen Atmosphäre verzaubern. Nippt an einem Apéritif, goutiert erlesene Häppchen. Eine Zeitreise, die den Gaumen verwöhnt und die Seele streichelt.
Baden-Württemberg besitzt eine Fülle alter Gemäuer. Burgen, Schlösser und Klöster, umgeben von kunstvoll gestalteten Gärten: In viele von ihnen kann man es sich gut gehen lassen. Ein kulinarisches Erlebnis mit Genüssen aus vergangenen Jahrhunderten und ein paar erstaunlichen Einblicken in die Welt der Hofdamen, Burggrafen und Mönche.
Der Weinberg der Mönche
Die Zisterzienser waren Meister der Selbstversorgung. Ein ausgeklügeltes System von Wasserleitungen, Gärten und Fischteichen umgab ihren Konvent. In Maulbronn hat sich vieles davon erhalten. Es ist ein Grund, weshalb das Kloster den Titel UNESCO-Welterbe verliehen bekam. Bei einer Geländeführung lernt man die mittelalterliche Welt der Mönche kennen, inklusive jenem „Closterweinberg“, auf dem sie ihre edlen Tropfen kultivierten. Auf ihm wächst heute wieder Wein. Von seiner Qualität kann man sich am Ende der Tour bei einer genussvollen Verköstigung überzeugen.
Bierbrauen wie die Benediktiner
Die Mönche verstanden sich auch aufs Bierbrauen. Bier war eine beliebte Fastenspeise und so zeigten sich die Klosterbrüder äußert kreativ, wenn es mal wieder hieß: „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s.“ In den Mauern der alten Benediktinerabtei Alpirsbach gibt es heute eine moderne Brauerei. Sie pflegt auch die Traditionen und weiht Besucherinnen und Besucher in die Geheimnisse der Bierherstellung ein. Ein Braukurs führt in die Tiefen des Vorratskellers, dem Cellarium. Schließlich wartet ein frisch gezapftes Bier auf die Gäste, denen dazu Brot, Käse und Schmalz gereicht wird.
Dinieren mit dem Hofmarschall
Damit freilich hätte sich der Adel in den Schlössern nicht zufriedengegeben. Die feinen Damen und Herren liebten es opulent, mit fürstlichen Süßspeisen, gebratenem Wildbret und erlesenen Likören. Dazu wurde französisch parliert: Soirée Royale! So heißt es, wenn in den prachtvollen Residenzräumen von Schloss Ludwigsburg aufgetischt wird. Ein majestätisches Menü in vier Gängen, durch das der Oberhofmarschall und die Hofkammerrätin führen. Mit viel Witz, Galanterie und höfischem Theater. Sowie natürlich zu jeder Speise der passende Wein.
Kaffeekränzchen im Barocksaal
Ähnlich feudal geht es im Neuen Schloss in Tettnang zu. Ein barockes Juwel, das von einem Mantel aus Renaissance-Elementen umhüllt wird. Einst waren hier die Grafen von Montfort zu Hause, jetzt haben hier auch Bürgerliche Zutritt. Sie werden zum Kaffeekränzchen geladen, mit blumigen Tässchen und vergoldetem Besteck. Übrigens sind auch die Herren der Schöpfung ausdrücklich willkommen. Eine kulinarische Runde im Bacchussaal, gewürzt mit Anekdoten und Rezepten aus historischer Zeit. Da lässt man sich nicht zweimal bitten.
Picknick unter Zitronenbäumen
Der Schlossgarten von Weikersheim ist ein barocker Traum. Und überdies von hohem Unterhaltungswert. Eine Galerie von Gnomen kitzelt die Lachmuskeln, ein feudales Picknick den Gaumen. Schlemmen zwischen Zitronen- und Orangenbäumen in einer der am besten erhaltenen Parkanlagen des Landes. Das Versailles Hohenlohes nennen es manche. Mit einer Vielzahl von Skulpturen, Wasserspielen und lauschigen Plätzen für Gäste, die ihre Sinne und ihren Gaumen verwöhnen lassen wollen.
Apéritif mit der Adelsfamilie
Wild und romantisch geht es auf der Gamburg zu. Hier wohnen noch echte Burgherren und Burgdamen. Die Familie von Mallinckrodt lässt bitten! Beim L‘Apéritif au Jardin führt sie ihre Gäste durch den Garten. Die dürfen dort Platz nehmen und den Duft von Malve, Lavendel, Zitrone und Feige in sich aufnehmen. Dazu gibt es ein Amuse-Gueule und erfrischende Getränke. Stilvoll serviert und begleitet von den Klängen des Burgbarden. So wie es die feinen Herrschaften und vornehmen Damen zu allen Zeiten geliebt haben.