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Die Sopranistin Barbara Hannigan ist gleichermaßen als Sängerin auf den großen Bühnen der Welt und als Dirigentin führender Orchester aktiv. So gehören u. a. die Berliner und Münchner Philharmoniker, Göteborger Symphoniker, das Mahler Chamber Orchestra und Toronto Symphony Orchestra zu den Klangkörpern, zu denen sie eine enge Verbindung hat.

Von Barbara Hannigans Vielseitigkeit konnte sich das Publikum der Münchner Philharmoniker schon des Öfteren überzeugen: In diesem Konzert singt sie eine Szene, die Francis Poulenc 1958 für genau so eine Ausnahmesängerin komponiert hat. „La Voix humaine” war die erste Telefonszene der Musikgeschichte. Den Dialogpartner hören wir nicht, denn er ist am anderen Ende der Strippe. Er scheint sich von der Frau getrennt zu haben, deshalb ist sie unglücklich. Will sie sich umbringen oder setzt sie ihn nur unter Druck? Zeitweise entsteht sogar der Verdacht, dass es ihn gar nicht gibt.
Ein Thriller wie von Hitchcock! In der ersten Konzerthälfte dirigiert Barbara Hannigan die grandiosen „Metamorphosen” über den Trauermarsch von Beethovens „Eroica” von Richard Strauss. Er komponierte diese intensive Studie für 23 Solostreicher unter dem Eindruck der Zerstörung seiner Heimatstadt München durch den von Hitler angezettelten Krieg und im Gedenken an all die Musikstätten, die in Trümmern lagen. Beide Werke treten über eine szenisch-mediale Inszenierung in Verbindung und zeigen einmal mehr die raumakustischen und technischen Möglichkeiten der neuen Isarphilharmonie.

Programm:
Richard Strauss: „Metamorphosen” Studie für 23 Solostreicher
Francis Poulenc: „La Voix humaine” (Die menschliche Stimme)
4., 5. und 6. Mai 2022

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