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Es gibt viele Gründe, die Kirchen und Klöster der Bodenseeregion zu besuchen – ob ihrer ­Baukunst wegen, als Pilger und Wallfahrer oder zur stillen Einkehr. Zu den Pilgern haben sich heute Touristen und Kulturinteressierte gesellt. Sie alle sind in den Kirchen willkommen.

Zum Weltkulturerbe zählen die Kloster­insel Reichenau und der Stiftsbezirk Sankt Gallen. Einen Blick ins Himmelreich bieten die zahlreichen Kirchen und Klöster entlang der Barockstraße von Oberschwaben bis Sankt Gallen und Ittingen. Die Kirchlein und Kapellen am Wegesrand berichten von der Suche nach Vergebung, dem Bedürfnis nach Schutz und von dem Wunsch, Dankbarkeit zu zeigen für eine wunderbare Heilung oder auch nur für das Schöne, das einer erlebt hat. Geblieben sind sie über die Jahrhunderte hinweg Orte der Kraft und der Zukunft, gerade heute bieten sie dem Besucher ideale Gelegenheit, sich von der Hektik des Alltags zu erholen und innezuhalten.

Klostererlebnistage Bodensee vom 8. bis 11. Oktober 2020
Grenzüberschreitend und interaktiv zeigen die Klostererlebnistage Bodensee, wie außergewöhnlich Landschaft, Baukunst und Spiritualität in der Vierländerregion miteinander verknüpft sind. Führungen zur Kulturgeschichte, inspirierende Gespräche und Impulsvorträge, erlebnisreiche Übernachtungen im Kloster, die Möglichkeit, am klösterlichen Leben teilzunehmen, und viele weitere Angebote ermöglichen eine lebendige Erkundungstour durch die ehemaligen Zentren von Wissen, Kultur und Macht in der Vierländerregion Bodensee. Einfach vorbeikommen, entdecken und den Bodensee aus einer überraschenden, neuen Perspektive kennenlernen …

Kunst & Kirche heute
Kirchen und Klöster waren in der Vergangenheit wichtige Auftraggeber für Künstler. Doch wie sieht es heute aus? Die Tagung „Kunst & Kirche heute“ in der Kartause Ittingen geht am 3. und 4. Juli 2020 dieser Frage nach.
In der Umgebung der Kartause Ittingen und beim Kloster Fischingen setzen sich Künstlerinnen und Künstler mit eigens für das Jubiläum der beiden Thurgauer Landeskirchen geschaffenen Werken mit dem Verhältnis von Staat und Kirche beziehungsweise Gesellschaft und Religion auseinander. Mit dem Kunstprojekt wird die aktuelle Frage buchstäblich in den öffentlichen Raum gestellt, ob Religion im Thurgau lediglich Privatsache ist oder ob ihr auch eine gesellschaftliche Relevanz zukommen soll (3. Mai bis 18. Oktober 2020).
Einen grenzübergreifenden Kulturraum schafft der Thurgauer Künstler Daniel Gallmann mit seiner Kunstinstallation Pastorale, welche die vier Kirchen Stiftskirche Sankt Hippolyt und Verena in Öhningen, die romanische Wallfahrtskirche Sankt Genesius in Schienen, die Kirche Sankt Pankratius im Öhninger Ortsteil Wangen und die Stadtkirche in Stein am Rhein miteinander verbindet (4. Juni 2020 bis 5. Juni 2021).

Klöster, Kunst & Kräuterbeete
Grüne Oasen hinter Klostermauern präsentiert die Klostergartentour, die zu ­einer abwechslungsreichen Reise durch die Geschichte des Gartenbaus wird. Der Klostergarten auf der Weltkulturerbe-­Insel Reichenau inspirierte Abt Walahfrid Strabo zum ersten Gartenbauhandbauch Europas (De Cultura Hortorum), Reiche­nauer Mönche zeichneten die ersten Gartenbaupläne (im Original ausgestellt im Stiftsbezirk Sankt Gallen). Verschwenderisch schön sind die Rosengärten des ehemaligen Kartäuserklosters Ittingen im Thurgau. Der Garten des mittelalterlichen Klosters Sankt Georgen in Stein grenzt direkt an den Rhein. Weitere Sta­tionen: der Bibelgarten in Meersburg, der Kräutergarten des Franziskanerinnenklosters in Reute, der Franziskusgarten beim Kloster Sießen.

UNESCO-Welterbe & ­Klostergeschichte
Die UNESCO-Welterbestätten Sankt Gallen und Insel Reichenau sowie die Kirchen und Klöster der Oberschwäbischen Barockstraße sind heute kulturhistorische Besuchermagneten (www.st.gallen-boden see.ch; www.reichenau-tourismus.de; www.oberschwaben-tourismus.de). Aktive, aber auch ehemalige Klöster sind Orte gelebter Spiritualität und Wegweiser bei der Sinnsuche. So ist die Kartause Ittingen heute eine Stiftung, die versucht, klösterliche Werte zu bewahren (www.kartause.ch; www.ittingermuseum.tg.ch). Das Schau­depot im ehemaligen Kloster Katharinental ist ein einzigartiges Museum zur ländlichen Alltagskultur. Die Konzilsstadt Konstanz erinnert an den größten Kongress der Christenheit, der von 1414 bis 1418 in der Bodenseeregion tagte.
Aus dem Wunsch heraus, dieses einzig­artige kulturelle Erbe erlebbar und sichtbar zu machen, arbeiten in der Bodensee­region Vertreter von Kirchen und regionalen Tourismusverbänden zusammen an dem Ziel, Tourismus und Spiritualität miteinander zu verbinden und zugleich die Bedeutung der Bodenseeregion für das kulturelle Erbe Europas hervorzuheben. Das Interreg-Projekt „Kirchen, Klöster & Konzil in der Bodenseeregion“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für re­gio­nale Entwicklung (EFRE) gefördert.

www.bodenseewest.eu

www.bodensee-kloester.eu