Was macht den Menschen eigentlich zum Menschen? Ist es der aufrechte Gang? Die Fähigkeit zu kommunizieren? Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Mitgefühl? All das lässt sich auch im Tierreich beobachten… Aber da gibt es noch was anderes: Als einzige Spezies haben wir (zumindest theoretisch) die Möglichkeit, über uns und unser Menschsein zu lachen. Wenn wir das tun: Unsere Unvollkommenheit, unsere Fehler, unsere Schwächen erkennen und – lauthals oder leise -, mitfühlend und jedenfalls nie gehässig, am besten gemeinsam darüber lachen – dann werden wir erst ganz zum Menschen! Genau das meinen wir, wenn wir diese Spielzeit unter das Motto „A Mensch möcht‘ i bleib’m!“ stellen und mit Ihnen gemeinsam untersuchen, wie uns unsere Träume, Irrtümer, Fehler und Wünsche erst menschlich machen.
Begleiten Sie den Realitätsverweigerer Don Quijote auf seinen Phantasiereisen, die schrille Florence Foster Jenkins in ihrem Irrtum eine große Sängerin zu sein, und den sturen Bockerer bei seinen Anstrengungen in schwierigen Zeiten Mensch zu bleiben. Wagen Sie mit Christine Nöstlingers Feuerroter Friederike den Flug zum Mensch-Werden und helfen Sie bei der Jahreshauptversammlung im Tennisverein mit, wo einfach zu viele Mitglieder ihre „Extrawurst“ braten wollen. Ach ja, noch was gibt es beim Lachen zu beachten: Am besten lacht man nicht allein, sondern in Gesellschaft. Und wo gibt’s die beste Lach Gesellschaft? Genau: Auf Schloss Porcia und im Theater in den Probebühnen und zwar im Juli und August! Schon Charlie Chaplin wusste: „Lachen ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen.“

Don Quijote oder Der Erfundene © Johanna Lamprecht
DON QUIJOTE ODER DER ERFUNDENE (Uraufführung)
nach Miguel de Cervantes von Mario Schlembach
„Fantasieren ist menschlich!“ Wer kennt sie nicht? Die Komödie vom großen Träumer Don Quijote, der so viele Ritterromane gelesen hat, dass er in der Verwirrung des Alters glaubt, selbst ein edler Ritter zu sein. Sein Umfeld ist dafür denkbar ungeeignet: Er lebt in der spanischen Provinz im Jahre 1605. Hier ist schon seit 100 Jahren kein Ritter mehr vorbeigekommen. Vorbei ist die magische Zeit der Helden, Riesen, Burgfräulein und Abenteuer. Und während das ganze Dorf – der Pfarrer, der Barbier, der Bauer Sancho mit seiner Frau und auch Dr. Carrasco – versucht, den Alten aus dem Bannkreis seiner Bücher zu holen, bricht er im Kopf zu neuen Abenteuern auf… Aber wo ist hier die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit? Wäre die Welt nicht schöner, wenn es Ritter, Zauberei und Helden gäbe? Und hat er nicht gerade was von einem Schatz gesagt? Der österreichische Autor Mario Schlembach nimmt die Herausforderung an, das große Werk von Miguel de Cervantes, welches das Nobelpreis Institut 2002 zum „besten Buch der Welt“ gewählt hat, für die Bühne des Schlosses Porcia zu bearbeiten.
Premiere und feierliche Eröffnung der Komödienspiele Porcia 2025: 28. Juni 2025
GLORIOUS – DIE GESCHICHTE DER FLORENCE FOSTER JENKINS von Peter Quilter
„Irren ist menschlich oder: Ihre Ohren werden Augen machen!“ New York in den 1940er Jahren: Die ganze Stadt spricht nur von ihr – die selbsternannte Diva und Sopranistin Florence Foster Jenkins krächzt und quietscht sich mit Begeisterung durch die größten Arien der Weltliteratur. Es gibt nur ein klitzekleines Problem: Sie kann nicht singen … also, ganz und gar nicht. Während ihre Stimme im Kopf der lebenslustigen Millionärin engelsgleich klingt, rollen sich beim Publikum die Zehennägel ein, die High Society biegt sich vor Lachen. Und trotzdem fasziniert und begeistert die exzentrische Lady bis heute. Ihre Geschichte wurde 2016 mit Meryl Streep in der Hauptrolle verfilmt. Liegt das an ihrer ehrlichen, offenen, menschlichen Art? An ihrem verschwenderisch gebenden, freundlichen Wesen? Oder sind die Töne gar nicht wichtig? Singt man nur mit dem Herzen gut? Auf jeden Fall gilt, was Florence Foster Jenkins selbst gesagt hat: „Die Leute können vielleicht sagen, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte!“
Premiere: 11. Juli 2025

Der Bockerer © Johanna Lamprecht
DER BOCKERER
von Ulrich Becher und Peter Preses
„Mensch bleiben!“ Ein sturer Hund ist er schon, der Fleischhauer Karl Bockerer und eigentlich will er nur in Ruhe sein Leben zwischen Familie, Arbeit und der geliebten Kartenrunde leben. Doch als die Nationalsozialisten in Wien die Macht übernehmen und der Krieg näher rückt, wird es auch für den unpolitischen Bockerer immer schwieriger, einfach Mensch zu bleiben. Aber es gelingt: Mit seiner ganz eigenen Mischung aus Humor, Naivität und Sturheit laviert sich der österreichischste aller Helden durch schwere Zeiten, bis der Krieg vorbei und die Kartenrunde wieder komplett ist: „Ihr Blatt, Herr Rosenblatt!“ Die legendären Bockerer-Filme mit Karl Merkatz sind längst Teil der österreichischen Identität. Im „Kärntner Jahr der Erinnerungskultur 2025“ zeigen wir die Geschichte vom Bockerer auf unserer Komödienbühne, denn: Nichts fürchten die Mächtigen mehr als das menschliche Lachen!
Premiere: 17. Juli 2025
DIE FEUERROTE FRIEDERIKE
von Christine Nöstlinger in der Fassung von Anja Wohlfahrt und Florian Eisner
„Mensch werden“. Friederike wohnt bei der Annatante. Sie hat eine Katze, die Kater heißt, und rote Haare. Feuerrot, sagen die Kinder und deshalb lachen sie Friederike aus: „Da kommt die feuerrote Friederike! Feuer! Auf der ihrem Kopf brennts!“ Das macht Friederike traurig. Aber weil ihre Haare keine gewöhnlichen roten Haare sind, ereignen sich bald sehr ungewöhnliche Dinge. Friederike wird lernen sich zu wehren, wird Freunde fürs Leben finden und schließlich lernt sie sogar das Fliegen!
Christine Nöstlingers 1970 erstmals erschienener Kinderbuchklassiker wurde bislang noch nicht fürs Theater bearbeitet und wir finden, es ist höchste Zeit dafür, diese zauberhafte Geschichte als unsere Familien-Komödie auf Schloss Porcia zu zeigen.
Premiere: 26. Juni 2025

Die feuerrote Frederike © Johanna Lamprecht
EXTRAWURST
von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob
„Streiten ist menschlich“ Political Correctness kann ganz schön anstrengend sein! Dabei wäre alles so einfach: Nur noch der Punkt „Allfälliges“ bei der Jahreshauptversammlung des Tennisclubs, dann könnte man zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Doch die engagierte Melanie bringt einen Antrag ein: Sie will über einen neuen Grill abstimmen lassen, weil ihr Doppel-Partner Erol als Türke den Grill nicht verwenden kann, wenn darauf Schweinsbratwürste brutzeln. Dem Erol ist das völlig wurscht. Würde die Anschaffung eines zweiten Grills die Gruppe spalten? Ist die Wurst schon Leitkultur? Und sind Vegetarier:innen eigentlich auch eine Glaubensgemeinschaft? Es beginnt ein gnadenloses Match der Argumente und die Bälle fliegen teilweise ganz schön tief. Nach und nach wird allen klar: Hier geht es um viel mehr als um einen Grill. Hier geht’s darum, wie wir zusammenleben. Hier geht’s um unser Menschsein! Die schnelle und abgründige Komödie ist einer der größten Komödienerfolge Deutschlands in den letzten Jahren. Spiel – Satz – und Sieg! Aber für wen? Mit dieser Produktion setzen wir unsere erfolgreiche Kooperation mit dem STRABAG Kunstforum fort: Bildende Kunst von allerhöchster Qualität verbindet sich mit unserem Bühnenbild zu einem Gesamterlebnis. In diesem Jahr sind Werke von Bernard Ammerer zu bewundern. Der Künstler zeigt in seinen Bildern entscheidende Momente, Situationen auf der Kippe. Die Protagonist:innen in Ammerers Bildern treten mit den Betrachter:innen in Verbindung, als würden sie dazu auffordern, die Situation weiterzudenken.
Premiere: 6. Juli 2025, Theater in den Probenbühnen
Komödienspiele PORCIA
26. Juni bis 30. August 2025
www.ensemble-porcia.at