Die Sonderausstellung wird sich auf etwa 600 Quadratmetern in verschiedene Abteilungen gliedern, die u.a. den Rückbezug auf mittelalterliche Topoi und die damit verbundene Identitätssuche, den Beginn einer systematischen Denkmalpflege in Preußen sowie die Ziele, Planungen und Phasen der „Großen Domreparatur“ selbst thematisieren.
Als König Friedrich-Wilhelm III. im September 1825 ein Konzert im Magdeburger Dom besuchte wurde er auf den ruinösen Zustand des bedeutenden Bauwerks aufmerksam gemacht. In der Folge setzte sich der Monarch nachdrücklich für die Restaurierung des Gebäudes ein. Den Beginn dieser „Großen Domreparatur“ vor 200 Jahren nimmt das Kulturhistorische Museum Magdeburg zum Anlass, die Arbeiten an der Kathedrale in einen umfassenden zeitgeschichtlichen Zusammenhang zu stellen.

Carl Hasenpflug, 1837, Die Westfassade des Magdeburger Doms © KHM Magdeburg
In der Rückschau erweist sich die Restaurierung als ein Meilenstein für das aufkommende Bewusstsein einer Geschichts- und Denkmalpflege im Preußen des frühen 19. Jahrhunderts. Auch für die damals beginnende Nationenbildung spielte dieser Bezug zu einer idealisierten und mythisierten mittelalterlichen Herkunft eine entscheidende Rolle. Die vor 200 Jahren begonnenen Baumaßnahmen in Magdeburg stehen damit sinnbildlich für entscheidende geschichtliche Entwicklungen, die in Europa bis heute nachwirken.
12. September 2025 bis 17. Mai 2026