Vom 11. März bis 29. Juni 2025 zeigt das Kunsthistorische Museum in seiner Frühjahrsaustellung Meisterwerke von Pieter Bruegel d.Ä., Giuseppe Arcimboldo, Jacopo und Leandro Bassano sowie zahlreichen anderen Künstlern des 16. Jahrhunderts.
Wie verstanden die Menschen in der Renaissance Natur und Zeit? Wie verbildlicht sich dies in der Kunst? Welche Rolle spielten dabei die zahlreichen faszinierenden Jahreszeiten- und Monatszyklen, die in neuen, vielschichtigen Formulierungen realisiert wurden? Die Ausstellung beleuchtet sowohl kunsthistorische Aspekte als auch die Inhalte der Bilder, ihre ursprüngliche Bestimmung und die Vorstellungen der Auftraggeber.
Leandro Bassanos faszinierende Wiener Serie der Monatsbilder nimmt in der Ausstellung
eine zentrale Stellung ein. Diese großformatigen Gemälde überraschen und erfreuen uns mit Darstellungen von sanften, hügeligen Landschaften, Tieren, Früchten und allerlei
landwirtschaftlichen Gerätschaften und Tätigkeiten. Sie bieten außerdem einzigartige
Einblicke in das Alltagsleben in den Gebieten der Republik Venedig im Zeitalter der
Renaissance.

Giuseppe Arcimboldo, Sommer, 1563 datiert, Lindenholz. Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, © KHM-Museumsverband, Kunsthistorisches Museum Wien
Im 16. Jahrhundert spielte die Darstellung von Naturalien eine wichtige Rolle und war eng mit dem Beginn der wissenschaftlichen Revolution verbunden. Sie ist ein Schlüsselelement in der visuellen Kultur der Renaissance und fungierte nicht nur als grundlegendes Instrument der Wissensvermittlung, sondern illustrierte auch anschaulich die in wissenschaftlichen Traktaten dargelegten Fachkenntnisse. Die Wissenschaft verließ sich also auf die Kunst, um die unendliche Vielfalt der Natur zu dokumentieren. Von den Medici bis zu Kaiser Rudolf II. zirkulierten Illustrationen, Zeichnungen, Drucke und Gemälde an den europäischen Höfen und nährten sowohl die wissenschaftliche als auch die künstlerische Neugierde.
Die vielschichtige und anregende Schau präsentiert etwa einhundert Kunstwerke: Gemälde, Skulpturen und Tapisserien ebenso wie Uhren, Globen, wissenschaftliche Instrumente und Kalender, kostbare Handschriften und Druckwerke. Sie zeigen, wie sich der Mensch in der Welt orientiert und in ihr seinen Platz findet. Es sind sowohl Werke aus den reichen Beständen der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums als auch selten gezeigte Leihgaben zu sehen, die die Schau zu einem Augenschmaus machen.
11. März bis 29. Juni 2025
www-khm.at