Die Landesgalerie Burgenland präsentiert noch bis 11. Mai 2025 die Werke einer der markantesten Positionen der zeitgenössischen österreichischen Malerei. „SAŠA MAKAROVÁ. MALERIN“ bietet einen umfassenden Einblick in das Œuvre der 1966 in Košice geborenen Künstlerin, die sich durch ihre ausdrucksstarke Bildsprache und ihren unverwechselbaren Stil einen Namen gemacht hat.

Die Kuratorin Birgit Sauer hat mit dieser Ausstellung einen Raum geschaffen, der sowohl die technische Virtuosität als auch die inhaltliche Tiefe von Makarovás Werk würdigt. Die Schau präsentiert nicht nur fertige Kunstwerke, sondern gibt auch Einblicke in den künstlerischen Prozess und die Arbeitsweise der Malerin, die heute in Wien und im Burgenland lebt und arbeitet. Die Ausstellung inszeniert Makarovás Arbeiten in einem durchdachten Raum-im-Raum-Konzept. Zwei offene Kojen, die an Wohnsituationen erinnern, dienen als erzählerische Bühnen für ihre farbgewaltigen Gemälde. In diesen begehbaren Bildräumen entfaltet sich eine visuelle Erzählung, die das Publikum auf eine Reise zwischen Traum und Realität entführt. Die Werke werden so nicht nur präsentiert, sondern zu Elementen einer immersiven Erfahrung. Besonders interessant ist der zweite Teil der Ausstellung, der eine andere Perspektive auf das künstlerische Schaffen eröffnet: Eine Installation zitiert das Atelier der Künstlerin und zeigt gebrauchte Pinsel, mit Farbresten überzogene Paletten und Arbeitsmaterialien – stille Zeugen des kreativen Prozesses. Diese Gegenüberstellung von fertigen Kunstwerken und den Spuren ihrer Entstehung macht den schöpferischen Akt selbst zum Thema.

Geheime Sehnsucht, 2019 Saša Makarová © Bildrecht Wien, 2025.

Geheime Sehnsucht, 2019 Saša Makarová © Bildrecht Wien, 2025.

Makarovás Werk zeichnet sich durch eine intensive Farbigkeit und ausdrucksstarke Pinselführung aus. Die Künstlerin, die an der Akademie der bildenden Künste in Bratislava und später an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Meisterklasse von Adolf Frohner studierte, wird stilistisch dem Expressionismus französischer, deutscher und österreichischer Prägung zugeordnet. In ihren Bildern stehen häufig eigenständige, furchtlose Frauen im Mittelpunkt – Figuren mit einprägsamen Gesichtern und einer immensen Kraft.
Die feministische Perspektive ist ein wiederkehrendes Element in Makarovás Schaffen. Ihre Frauenfiguren sind keine passiven Objekte, sondern selbstbewusste Protagonistinnen ihrer eigenen Geschichten. Daneben bevölkern auch Märchenfiguren, Engel und Fabelwesen ihre Bildwelten, die stets zwischen Realität und Fantasie oszillieren.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung bietet weitere Möglichkeiten zur Vertiefung: Neben wöchentlichen Ausstellungsrundgängen jeden Donnerstag um 16 Uhr wird am 12. April die Autorin Katharina Tiwald eine literarische Reflexion zur Ausstellung präsentieren. Ein besonderes Highlight verspricht der 3. Mai zu werden, wenn eine Führung mit der Künstlerin selbst sowie ein Gespräch mit der Galeristin Gerlinde Szaal stattfinden wird.
Die Ausstellung von Saša Makarová in der Landesgalerie Burgenland ist ein Muss für alle, die sich für zeitgenössische Malerei interessieren. Sie bietet nicht nur ästhetischen Genuss, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Themen wie weibliche Identität, Kraft und Emotion in der Kunst.
22. Februar bis 11. Mai 2025
https://landesgalerie-burgenland.at

Die letzte Kriegerin, 2022 Saša Makarová © Bildrecht Wien, 2025

Die letzte Kriegerin, 2022 Saša Makarová © Bildrecht Wien, 2025