Seit rund zwei Jahrzehnten bereichert Angela Glajcar die internationale Kunstwelt mit ihren außergewöhnlichen Objekten und Installationen aus Papier. Die deutsche Künstlerin wurde als Bildhauerin ausgebildet und hat nach Anfängen im Bereich der Holz- und Metallskulptur den fragilen Werkstoff Papier für sich entdeckt. Mit der besonderen Beschaffenheit dieses Materials und der ihm innewohnenden Ästhetik entwirft Glajcar sowohl kleinformatige Werke als auch faszinierende monumentale Rauminstallationen voll Poesie.
Poetisches begehbares Kunstwerk
Für den lichtdurchfluteten Ausstellungsraum im Erdgeschoss der Landesgalerie Niederösterreich entwickelt Glajcar ein begehbares Kunstwerk, bei dem sie das hauchdünne Papier mit zartem Glasgewebe kombiniert. Ihre besondere Spannung erhält die Installation durch die Verbindung dieser beiden unterschiedlichen Materialien und ihrer kontrastierenden Bearbeitungsmethoden. Die hellen Papierbahnen werden einzeln händisch gerissen und gestaffelt. Das stoffartige Gewebe drapiert die Künstlerin großzügig und verändert es subtil mit Nagelschere und Pinzette. Durch Schichtungen und Wölbungen erzielt sie dreidimensionale Gebilde, die vielfältige Assoziationen erwecken. Das Material Papier nimmt die Farbigkeit und die Lichtsituation der Umgebung auf und verändert daher ständig seine Erscheinung.
Bezug zur Landesgalerie
Mit der ortsbezogenen Installation nimmt die vielfach ausgezeichnete Künstlerin sowohl auf den Standort als auch auf die Architektur des Museums Bezug und erschafft einen sinnlichen Erlebnisraum, der zum Verweilen und Tagträumen anregt.
Erste Museumsausstellung in Österreich
Glajcar entwickelte ortsbezogene Installationen u. a. für das National Museum of Women in the Arts in Washington, das Powerlong Museum Shanghai oder das Museum Wiesbaden. In der Landesgalerie Niederösterreich realisiert die international renommierte Künstlerin ihre bisher größte in-situ-Arbeit, es ist auch ihre erste Museumsausstellung in Österreich.
25. März 2023 bis 14. Januar 2024