Operetten in Liechtenstein
Die Tradition der Volkstheater in Liechtenstein geht in die Zeit um 1920 zurück. Damals begannen viele Männerchöre, in der Fasnachtszeit volkstümliche Theater aufzuführen. Der einzige Zweck war die Unterhaltung des Publikums – und das ist bis heute so geblieben. Die Ansprüche stiegen: 1940 wurde in Vaduz erstmals eine Operette inszeniert, Balzers folgte 1946. Diese Operetten waren die Highlights im liechtensteinischen Kulturschaffen. Die Besucherinnen und Besucher kamen in Scharen aus der ganzen Region. Doch die Männerchöre waren von den ständig wachsenden Ansprüchen überfordert. Die Operetten mussten auf eine neue Trägerschaft gestellt werden, wozu es die Operettenvereine brauchte. Heute stehen diese vor neuen Herausforderungen: Um die Zukunft der Operetten zu sichern, braucht es die Treue des Publikums, eine gute Verankerung im Dorf und in der Region, das Wohlwollen der Sponsoren und der öffentlichen Hand sowie die Mitwirkung renommierter Stars.
Bis 8. Juni 2022

„auf & zu – Wenn sich künstlerisch gestaltete Eier öffnen”
Ohne Anfang oder Ende erscheint das Ei. Perfekt umschliesst seine Schale, was sich im Inneren befindet. Erst wenn es soweit ist, öffnet sich die Hülle und gibt das Innere frei. In der Sammlung des Liechtensteinischen LandesMuseums finden sich zahlreiche künstlerisch gestaltete (Oster)Eier, bei deren Herstellung mit dem Moment auf & zu gespielt wurde. So zeigt die diesjährige Ostereierpräsentation Eier von Hühnern und Gänsen, Eier aus Silber, Porzellan und Glas, aus Papier, Holz oder Blech, die sich auf unterschiedliche Art und Weise öffnen lassen. Nicht immer, aber oftmals kommt dem Inneren eine ganz besondere Bedeutung zu – sei es spielerisch, nützlich, dekorativ oder überraschend.
Bis 1. März 2023

Hühnerei, mit Öffnung und eingearbeitetem Reissverschluss, Konrad Hostettler, Schweiz, 1989

Hühnerei, mit Öffnung und eingearbeitetem Reissverschluss, Konrad Hostettler, Schweiz, 1989


Spectrum – Rashid Al Khalifa

Spectrum verwendet traditionelle nah- und mittelöstliche Architekturgrundsätze, wie sie im gesamten Erbe des bahrainischen Künstlers Rashid Al Khalifa zu sehen sind, und setzt sie durch das Spiel mit strukturellen Attributen, die auch an die zeitgenössische Architektur der Golfregion erinnern, in einen zeitgenössischen Kontext. Darüber hinaus integriert Rashid eine spezifische Palette mit Tönen, die für die Landschaft seines Landes charakteristisch sind. Trotz der Körperlichkeit und Monumentalität seiner Arbeiten, die sich im Laufe der Jahre mit der Umgebung, die ihn schon lange inspirierte, gewandelt haben, stellen wir, wenn wir die Essenz von Rashids Werk wirklich verstehen wollen, fest, dass er eine sehr bewusste Reise hinter sich hat. Er war schon immer bestrebt, die Grundsätzlichkeit des Lebens durch die Kontraste, die er regelmässig in seiner unmittelbaren Umgebung beobachtet sowie durch die Farben und das Licht, die ein Land, das er schätzt, reflektiert, zum Ausdruck zu bringen.
16. Juni bis 4. September 2022

Kopfschmuck, Tracht und Identität – Europa, Asien, Afrika
Historische Kopfbedeckungen aus dem Bodenseeraum und über 35 Ländern Europas, Asiens und Afrikas sind erstmalig in einem neuen Konzept zu sehen. Die mehr als 300 Objekte datieren vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Weltweit zeigt Kopfschmuck sozialen Status und Herkunft. Die Vielfalt textilen und metallenen Kopfzierrats umfasst Hauben, Schäppel, Haarschmuck und andere seltene Formen. Ein besonderer Blick gilt Rad- und Goldhauben aus Liechtenstein und Österreich, u. a. Einzelstücken aus dem Archiv der Liechtensteinischen Trachtenvereinigung. Zahlreiche Kompletttrachten aus Europa mit ihrem Kopfschmuck geben einen Eindruck von der Vielfalt regionaler Kleidungsstile. Das Gesicht der Tracht wird lebendig in Trachtenbiografien. Ein Augenmerk gilt individuellem Trachtentragen im historischen Gebrauch. Die Bildsprache des umfangreichen Begleitbuches und die Fotografien in der Ausstellung zeigen in neuen Inszenierungen zeitlose Schönheit und Kreativität historischer Stücke.
25. Juni bis 30. Oktober 2022

Regina Marxer als Briefmarkengestalterin
Die Künstlerin Regina Marxer aus Vaduz gestaltet als erste Liechtensteinerin eine liechtensteinische Briefmarke. Es handelt sich dabei um das 1975 zum Jubiläum „30 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz” ausgegebene Postwertzeichen. Bis 2004 fertigt Regina Marxer die Entwürfe für weitere 28 liechtensteinische Briefmarken an.

Regina Marxer. „Hilfsbedürftige, Rot-Kreuz-Fahne” aus der Serie „30 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz”, 1975. Gouache. Originalentwurf. © Liechtensteinisches LandesMuseum, Foto: Sven Beham

Regina Marxer. „Hilfsbedürftige, Rot-Kreuz-Fahne” aus der Serie „30 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz”, 1975. Gouache. Originalentwurf. © Liechtensteinisches LandesMuseum, Foto: Sven Beham

Die Sammlung des Liechtensteinischen LandesMuseums enthält die Originalentwürfe zu diesen Briefmarken sowie weitere, nicht umgesetzte Entwürfe und Skizzen von Marxer. Etliche dieser Werke werden nun erstmals in einer Sonderausstellung gezeigt. Mit dieser Retrospektive würdigt das LandesMuseum Regina Marxer anlässlich ihres 70. Geburtstags als Briefmarkengestalterin.
Bis 18. September 2022, PostMuseum

www.landesmuseum.li