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Das Geburtshaus von Franz Liszt ist das ehemalige Verwaltungsgebäude einer Meierhofanlage der Fürstlich Esterházyschen Schäfereien, als deren „Schäferey Rechnungsführer“ der Vater von Franz Liszt, Adam Liszt (1776–1827), zwischen 1808 und 1822 gearbeitet hatte. Das Gebäude war seinerzeit Teil einer viel größeren Anlage, eines sogenannten Edelhofes, der 1587 von Georg Seged de Gunifalva und seinem Schwiegersohn Franz Illésy errichtet wurde, wie auf dem Wappenstein über dem Torbogen des Einganges von der Straße her heute noch zu lesen ist. Als Franz Liszt hier am 22. Oktober 1811 geboren wurde, gehörte die Gemeinde zur sogenannten Herrschaft Lackenbach, die unter der Verwaltung der Fürstlichen Domäne stand. Verwaltet wurde damals alles zentral von Eisenstadt aus. Das Gebäude selbst, das die Fürsten Esterházy erst 1805 erworben hatten, besaß ursprünglich die Gestalt eines „T“, das durch die Verbindung von einem älteren und einem jüngeren Gebäude entstand, von denen heute nur noch das ältere – das sogenannte Geburtshaus – existiert. Dieser ältere Teil bestand aus vier Zimmern, einer Kammer, einer Küche und einem Garten vor den Fenstern und einem langen gewölbten Gang.

Dauerausstellung: Franz Liszt. Wunderkind, Weltstar, Abbé
Die Begegnung mit Franz Liszt erfolgt auf einer sehr persönlichen, intimen Ebene. Neben Liszts Herkunft aus Raiding soll hier seine Zeit als „Wunderkind“ in Wien und Paris beleuchtet werden.
Einblick bekommt man auch in die glühende Religiosität seiner Jugend, in seine beiden wichtigen Frauenbeziehungen zu Marie d’Agoult und Carolyne zu Sayn-Wittgenstein und seinen Lebensabend als Abbé Liszt. Gezeigt wird auch das Schicksal von Liszts Kindern Blandine, Daniel und Cosima. Letztere heiratete in zweiter Ehe Richard Wagner. Cosimas, Wagners und Liszts Rolle in Bayreuth wird ebenfalls kurz erläutert.
Eine Reproduktion des Taufbeckens, in dem Liszt getauft wurde, ein Erard-Flügel, auf dem er selbst gespielt hat, sein Reisealtar, sein Soutane-Kragen, sowie Briefe seiner Lebensgefährtin Carolyne, in denen sie über die Ehepläne mit Liszt sowie deren Scheitern berichtet, veranschaulichen Liszts facettenreiche Persönlichkeit.
Im Ausstellungsfoyer des Konzerthauses erfolgt eine Begegnung mit dem Superstar und Geschäftsmann Liszt. Marketing, Merchandising und Starkult sind bereits feste Bestandteile des Virtuosentums des 19. Jahrhunderts. In Szene gesetzt ist der „Blaue Salon“ mit Möbeln und Ziergegenständen aus jenem Zimmer im Wiener Schottenhof, das Liszt bei seinen Aufenthalten in Wien nutzte und das bis heute eine Schatzkammer an Gedenk- und Kultobjekten darstellt. Gezeigt wird auch die Lisztomanie – die geradezu hysterische Verehrung des Hexenmeisters am Klavier – rund um seine Konzertreisen kreuz und quer durch Europa.
17. März bis 11. November 2021

www.liszt-haus.at