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Die Ausstellung im kommenden Sommer im LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster, hinterfragt kritisch und offen die Entstehung der Sammlung der Moderne in den vergangenen 115 Jahren.

Es ist 1908. Bei einem Rundgang durch das gerade eröffnete Landesmuseum der Provinz Westfalen gibt es bedeutende altwestfälische Kunst zu bestaunen. In einem kleinen Raum jedoch befinden sich einige zeitgenössische Gemälde von jüngeren, experimentierfreudigen Künstlern. Hier leuchtet ein Garten von Emil Nolde in üppigen Pinselstrichen neben mystischen Engeln von Melchior Lechter. Max Slevogt fängt einen Spaziergänger im Wald in atmosphärischer Stimmung ein, während in Hermann Groebers gemalter Momentaufnahme eine Frau sehnsuchtsvoll aus dem Fenster blickt.

Cappenberger Kopf (um 1160), ehem. Prämonstratenser-Chorherrenstift Cappenberg, heute: Kath. Pfarrkirche St. Johannes Evangelist, Foto: Stephan Kube

Cappenberger Kopf (um 1160), ehem. Prämonstratenser-Chorherrenstift Cappenberg, heute: Kath. Pfarrkirche St. Johannes Evangelist, Foto: Stephan Kube

Doch wie avantgardistisch sind die Werke, die das Museum damals erworben hat? In den folgenden Jahren wächst diese zunächst kleine Sammlung zeitgenössischer Kunst, die man später als Moderne bezeichnen wird, durch Schenkungen und Ankäufe stetig. Zwei Weltkriege und politische Umschwünge hinterlassen ihre Spuren in den Erwerbungen. Welche Werke kauft das Museum in und nach der NS-Zeit? In welchem Licht stehen die Werke von Künstlern mit nationalsozialistischer Gesinnung heute?
5. Mai bis 3. September 2023

www.lwl-museum-kunst-kultur.de