Das Musée d’Orsay gilt als eines der schönsten und reichhaltigsten Museen der Welt. Es liegt an der Rive Gauche der Seine und gegenüber des Jardin des Tuileries und war nicht immer ein Museum. Das Gebäude wurde von Victor Laloux anlässlich der Weltausstellung von 1900 erbaut und diente zunächst als Bahnhof, bevor es 1986 in ein Museum umgewandelt wurde.
„Maurice Denis (1870-1943) wurde von dem Kunsthändler Ambroise Vollard aufgesucht, der ein Album mit Grafiken des Malers herausbringen wollte. Denis nutzte seine Amours de Marthe als Inspirationsquelle. Dabei handelt es sich um private Notizen, die er 1891 in sein Tagebuch schrieb, als er begann, seiner zukünftigen Frau Marthe Meunier (1871-1919) den Hof zu machen.” Denis wollte nicht nur einfache Illustrationen schaffen, sondern das Wunder und die Emotionen der ersten Tage der Liebe in entsprechende Formen bringen. Die junge Frau, der er sein Herz anvertraut, wird zum zentralen Thema der Serie. Er stellt sie in privaten und familiären, manchmal allegorischen Szenen dar, die all seine Liebe zu ihr widerspiegeln soll. Denis griff im Wesentlichen auf die Motive seiner Gemälde vom Beginn der 1890er Jahre zurück, um diese Ode an die Bilder zu schaffen.
Der lange Entstehungsprozess, der Anfang 1899 zu Ende ging, führte zu zahlreichen vorbereitenden Zeichnungen, bei denen Pastelle im Vordergrund standen, deren blasse Farben in einigen Lithografien wiederkehren. Amour ist die Synthese und das Ergebnis der plastischen Untersuchung, die der Künstler an der Académie Julian begonnen hatte. Es bildet gewissermaßen den Abschluss der Nabi-Zeit des Malers. Zwei Porträts von Marthe aus dem Jahr 1891, eines in Öl, das andere in Pastell, werden in dieser Installation als Echo auf die Lithografien präsentiert.
bis 14. Mai 2023