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Ab 18. Februar 2023 ist die neue Sonderausstellung „Aufsässiges Land. Streik, Protest und Eigensinn“ im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich zu sehen. Sie erzählt in 16 Kapiteln Geschichten über die rebellische Landbevölkerung von der „Bauernbefreiung“ von 1848 bis zur Besetzung der Hainburger Au im Jahr 1984.

„Mit dieser Ausstellung wirken wir einer Geschichtsschreibung entgegen, die den ländlichen Raum als politisch passiv betrachtet“, erklärt Christian Rapp als wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte das Konzept der Ausstellung. „Denn viele soziale Errungenschaften der letzten 170 Jahre wurden vom Land aus eingefordert. Im Rahmen unserer 16 Beispiele zeigen wir viele unterschiedlichen Motive und Methoden des Protests“, so Rapp weiter.

Aufsässiges Land © Daniel Hinterramskogler

Aufsässiges Land © Daniel Hinterramskogler

Die Menschen kämpften gegen schlechte Arbeitsbedingungen oder geringe Bezahlung und setzten sich für Gleichberechtigung und gegen Umweltzerstörung ein. Ihr Protest war manchmal subtil und leise wie der individuelle Widerstand der Dienstbot*innen und manchmal laut und heftig wie der Aufstand der Tabakarbeiterinnen in Stein im Jahre 1886. Er konnte spontan entstehen, wie jener der Mostviertler Bauern gegen Requirierung von Lebensmitteln nach dem Ersten Weltkrieg oder er war auf längere Dauer angelegt wie der Generalstreik von 1896 in Neunkirchen. Mit einem Blick auf aktuelle Themen und Methoden ländlichen Protests, spannt die Ausstellung den Bogen zur Gegenwart.
19. Februar 2023 bis 21. Januar 2024

www.museumnoe.at