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Die neue Sonderausstellung des Naturmuseums Dortmund widmet sich nur einer einzigen Tierart: dem Wolf.

Wohl kaum ein anderes naturkundliches Thema polarisiert die Gesellschaft derart stark. Jäger und Schäfer stehen Naturschützern oft unversöhnlich gegenüber. Das „Problem Wolf“ ist mit berechtigten Sorgen, aber auch unbegründeten Ängsten und Vorurteilen belastet. Aber eins ist klar: Der Wolf ist zurück in Deutschland und seit 2016 auch in NRW auf dem Vormarsch. Inzwischen wurden hier vier Wolfsgebiete ausgewiesen. Im März 2022 wurde sogar ein Einzeltier im Norden Dortmunds, unweit des Naturmuseums, gesichtet.
Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Wolf fast völlig ausgerottet, aber nun ist er wieder da – und wir müssen lernen, mit ihm zu leben. Gerade jetzt leben wir in einer spannenden Zeit. Genetische Untersuchungen belegen, dass Wölfe sowohl aus Osteuropa als auch den Alpen nach Deutschland einwandern. Die beiden Populationen waren seit über 100 Jahren voneinander getrennt. Seit der Ausrottung des Wolfes in Deutschland treffen nun erstmals wieder alpenländische auf osteuropäische Wölfe.

Wolf im Schnee © Sebastian Koerner

Wolf im Schnee © Sebastian Koerner

Die Sonderausstellung beleuchtet dieses faszinierende Rudeltier in all seinen Facetten: seine Biologie, sein Verhalten und seine wilden Verwandten wie Füchse und Bären. Aber auch seine domestizierten Nachkommen, denn der Wolf ist der wilde Ursprung sämtlicher Hunderassen vom Pudel bis zum Bernhardiner. Vieles, was wir über den Wolf zu wissen glauben, gehört allerdings ins Reich der Märchen. Der blutrünstige „Böse Wolf“ hat wenig mit dem tatsächlichen Verhalten dieser Tierart zu tun.
bis 4. Februar 2024

www.dortmund.de