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Welche neuen Materialien werden heute und zukünftig benötigt und wie können sie besonders nachhaltig hergestellt und eingesetzt werden? Diese Fragen thema­tisiert die Designausstellung Material+ anhand von Objekten,
For­schungspro­jek­ten und spekulativen Entwürfen.

Neue Materialien hatten schon immer eine große Bedeutung für die Design­diszi­plin. Die Konfrontation mit Ressourcenknappheit, Klima- und Bio­diver­sitäts­krisen führt jedoch auch bei Designer zu einer verstärkten Reflexion sowie einer neuen Dringlichkeit beim Einsatz von Werkstoffen. In drei Kapiteln zeigt die Ausstellung ausgewählte Exponate, bei denen neue Materialien als Werkstoffe und Gestaltungselemente erforscht und angewendet worden sind. Die Ausstellung blickt dabei auf unterschiedliche Themen des Mate­rialkreislaufes von der Ressourcengewinnung und Verarbeitung, der Anwendung und Nutzung bis hin zur Wiederverwertung oder Rückführung in die Umwelt.

Application-Sample-Textile-Coating, Projekt Black Liquor von Esther Kaya Stögerer (Textil- und Flächendesign), Jannis Kempkens (Produktdesign) © Esther Kaya Stögerer und Jannis Kempkens

Application-Sample-Textile-Coating, Projekt Black Liquor von Esther Kaya Stögerer (Textil- und Flächendesign), Jannis Kempkens (Produktdesign) © Esther Kaya Stögerer und Jannis Kempkens

Rohstoffe und Verarbeitung
Verpackungen aus Nahrungsmittelabfällen? Gewachsene Stühle aus Mineralien? Schuhe aus Lignin? Im Kapitel Ressourcen und Verarbeitung geht es um die Ent­wicklung und Anwendung von neuen Materialien auf Basis von nach­wach­sen­den oder recycelten Rohstoffen. Die ausgestellten Exponate zeigen, wie durch die Ge­staltung mit diesen Werkstoffen schonender mit Ressourcen umgegangen werden kann. Beispielhaft werden hier Exponate von Tom Dixon oder Maurizio Montalti vorgestellt.

Nutzung und Lebensdauer
Das Thema Nutzung und Lebensdauer befasst sich mit der nutzungsgerechten Entwicklung und Anwendung von neuen Werkstoffen. Egal, ob Textilien aus Zellulose oder Sitzmöbel aus recyceltem Kunststoff: Die Beständigkeit der Werk­stoffe sollte der erwarteten Nutzungsdauer von Objekten entsprechen und damit die Entstehung von unnötigen Abfällen und Energie- und Rohstoff­ver­brauch reduzieren. Gezeigt werden Anwendungen unter anderem von Stefan Diez oder Steelcase.

Rückführung und Kreislauf
So wie Design nicht erst bei der Anwendung des Materials beginnt, so wenig endet es mit der Nutzungsphase des Produkts. Bei der Frage nach Rückführung und Umwelt geht es um die Entwicklung und Anwendung von neuen Werkstoffen, die möglichst einfach und rückstandlos in meist natürliche Kreisläufe zurückgeführt werden können. Objekte wie Fahrradhelme aus Pilzmycel, Gefäße aus Algen oder Einwegverpackungen aus Seegras setzen dabei auch keine Schadstoffe oder Mikro­plastik in die Umwelt frei. Ausgestellt sind Anwendungen dieser Werkstoffe, beispielsweise von Studio Klarenbeek & Dros oder Notpla.
21. April bis 3. September 2023

www.nmn.de