Mit seiner Sammlung von Kunstwerken und kulturhistorischen Objekten dokumentiert das Nidwaldner Museum die Kunst- und Kulturgeschichte des Kantons Nidwalden. Auch in diesem Jahr stehen neben interessanten Dauerausstellungen drei bis vier Wechselausstellungen mit ausgewählten Nidwaldner Themen im Mittelpunkt des Ausstellungsprogrammes.
Philipp Dommen|Torhild Grøstad „Spur und Erinnerung”
Das Nidwaldner Museum lädt die in Norwegen lebenden Kunstschaffenden Philipp Dommen und Torhild Grøstad für ein Ausstellungsprojekt in die Zentralschweiz – Philipp Dommens Heimat – ein. Sowohl Torhild Grøstad als auch Philipp Dommen orientieren sich in ihren künstlerischen Arbeiten stark an der Natur und dem Einfluss, den der Mensch darauf nimmt. Die Ausstellung mit dem Titel Spur und Erinnerung orientiert sich an der Ambivalenz zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Im Mittelpunkt steht das Spannungsfeld zwischen inneren und äusseren Landschaften – ein poetischer Ausdruck für die Verbindung zwischen menschlichem Dasein, Natur und Körper. Innerhalb einer dialogischen Gegenüberstellung bieten die zeichnerischen Werke von Torhild Grøstad und die Skulpturen von Philipp Dommen sowohl kritische als auch humorvolle Perspektiven auf die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt. Co-Kuration: Michael Sutter und Jana Avanzini
22. Februar bis 8. Juni 2025

oben: Torhild Grøstad, Auf gleichem Weg, Detail, 2024 unten: Philipp Dommen, Roter Läufer, Detail, 2024
„Ein Garten ist ein Garten ist ein Garten”
Gruppenausstellung mit Werken von Elvira Bättig, Brigham Baker, Sabian Baumann, Alexandra Baumgartner, Quynh Dong, Klodin Erb, Roberta Faust, Nils Amadeus Lange & Mario Petrucci Espinoza und Felix Stöckle.
In Alice im Wunderland taucht der Garten gleich zweimal auf: Sorgfältig gepflegt und übersichtlich, widerspiegelt er zu Beginn die Menschenwelt als rigide geordneten und beherrschten Ort. In der Traumwelt wiederum tritt Alice in einen wilden Hort mit unbekannter und wunderlicher Fauna und Flora ein, der endlose Möglichkeiten und Überraschungen zu versprechen scheint. Bestimmt visualisieren Geschichten wie Alice im Wunderland das verheissungsvolle Wesen eines Gartens. Sie verweisen aber auch auf das breite Spektrum des Gartens als Metapher für die stetige Aushandlung der Frage nach unserem Bezug zur Natur.
Die Beobachtung der Natur, ihrer Vielfalt sowie ihrer Fähigkeit zur fortlaufenden Veränderung spielt beispielsweise im Werk von Brigham Baker eine zentrale Rolle. Als Hobbyimker und urbaner Gärtner integriert er Pflanzen und Mikroorganismen in seine Arbeiten und verweist so auf eine Zeitlichkeit, die das fertige Werk überdauert. Aspekte von Wandel und Vergänglichkeit finden sich auch in den Fotografien von Roberta Faust. Sie zeigen ausgestorbene Pflanzen, die wie wiedererweckte Wesen auftreten und auf spielerische Weise Fragen zur musealen Bewahrung aufwerfen. Wie können wir mit unserer Umwelt verbunden sein und sie für unsere Bedürfnisse pflegen, während wir zur gleichen Zeit in ihren natürlichen Lauf eingreifen, sie zerstören und ausbeuten? Die Kunstschaffenden der Ausstellung greifen das Konzept des Gartens als kultiviertes Stück Erde auf und hinterfragen es als gesellschaftliches und kulturelles Konstrukt. Ihre Arbeiten eröffnen unterschiedliche Perspektiven auf unser ambivalentes Verhältnis zur Natur, das sich auszeichnet durch Fürsorge, Kontrolle oder Zerstörung.
28. Juni bis 5. Oktober 2025

Maude Léonard-Contant, How the Heat Wilts my Silks, 2024. Foto: Giulio Boem
Maude Léonard-Contant „gathering”
Maude Léonard-Contant wurde für das Werkjahr 2024 der Frey-Näpflin-Stiftung ausgewählt. Das Stipendium fördert Künstlerinnen und Künstler mit einem Bezug zur Zentralschweiz und ist mit einer Ausstellung im Nidwaldner Museum und einer Publikation verbunden. Maude Léonard-Contants Arbeiten, die während des Werkjahres entstanden sind, befassen sich mit Dankbarkeit und Trauer. Sie schaffen einen Raum des Mitseins, wo die Existenz und der Verlust von Lebensräumen und Lebewesen zelebriert und betrauert werden. Die Künstlerin zeigt im Pavillon des Winkelriedhauses eine installative Bodenarbeit und Objekte, die eng verbunden sind mit ihrer Wahlheimat Zentralschweiz und ihrem Herkunftsland Kanada. In Zusammenarbeit mit der Entlebucher Köhlerin Doris Wicki hat Maude Léonard-Contant Holz von Bäumen, die – geschwächt durch immer heissere Sommer – im Sturm gefallen sind, zu fragilen Holzkohleobjekten gebrannt. Die Künstlerin kombiniert sie mit für sie bedeutsamen Materialien wie Süssgräsern, Keramik, photochromem Glas, Asche, Matcha-Tee, Kalk, Salzleckstein und mit Text. Viele von ihnen verändern ihren Zustand unter dem Einfluss von Hitze und Sonnenlicht. In der Transformation, die Installation und Objekte durchlaufen, liegt die einzige Gewissheit: Alles vergeht und wandelt sich. Kuration: Bettina Staub, Nidwaldner Museum
25. Oktober 2025 bis 1. Februar 2026

Maude Léonard-Contant, Detail der Installation gathering, Asche, Kohlepulver, weisser Salbei, Leckstein, Kohle © Maude Léonard-Contant
SOMMER IM MUSEUM 2025
Gegen Ende der Sommerferien lädt das Nidwaldner Museum während drei Wochen ins Winkelriedhaus und seinen Garten ein. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm im lauschigen Hof und in unterschiedlichen Räumen bietet Gespräche, Musik und Performance. Im gemütlichen Sommerbistro lässt es sich bei Speis und Trank verweilen.
20. August bis 7. September 2025
KUNSTANS
Der Verein Kunst und Kultur veranstaltet erneut mit über 30 renommierten Kunstschaffenden aus der ganzen Zentralschweiz den Kunstmarkt im Winkelriedhaus. Die Kunstschaffenden sind persönlich anwesend und präsentieren ihr aktuelles Schaffen. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt dieses Jahr mit der beratenden Unterstützung des Kunsthistorikers Beat Stutzer.
6. September, 14 bis 18 Uhr
www.vekultur.ch