„Das Tagebuch einer Liebe“ ist eine Tanztheater- und Multimediavorstellung zur Musik von George Enescu mit den bekannten rumänischen Schauspielern Irina Movilă, Gavril Pătru, Armand Calotă und den Tänzern der Bukarester Nationaloper in den Hauptrollen. Die Aufführung wird im Rahmen des Projekts „Theater an der Oper“ realisiert, das rumänische Künstler und die rumänische Kultur in verschiedenen künstlerischen Formeln fördern soll.

Die Aufführung, die durch das Tagebuch von Maria Cantacuzino-Enescu inspiriert ist, basiert auf der wahren Liebesgeschichte zwischen dem Komponisten George Enescu und seiner großen Liebe, der Prinzessin Maria Cantacuzino, eine Geschichte, die Regisseurin und Choreografin Andreea Tănăsescu durch Bilder und Klänge zum Leben erweckt.

Blick in die Opera Națională București © Opera Națională București

Blick in die Opera Națională București © Opera Națională București

Die Handlung der Show dreht sich um sechs Hauptfiguren: Maria Cantacuzino (Maruca), George Enescu, Herr Ionescu, Herr Șeitan, Mihai Cantacuzino und Nellie (Marucas Schwester). Die von realen Ereignissen inspirierten Szenen entfalten sich schnell, die „Frames“ wechseln fast wie in einem Film; der Text der Show bietet einen Röntgenblick auf die Seelen dieser ansonsten bemerkenswerten Persönlichkeiten, die vor allem Menschen waren.

Die Handlungsstränge sind um den metaphysischen Kern gewickelt, der durch die Existenz von „Mr. Sheitan“ – Schatten und Alter Ego – gebildet wird (der Begriff „Sheitan“ ist ein Begriff aus der türkischen Sprache und bedeutet: Teufel, Teufelswesen). Der Teufel lenkt, verwirrt und schränkt die Entscheidungen der Figuren ein und zwingt sie dazu, sich selbst zu analysieren und zu bewerten, während sie ihre eigene Welt bewerten. Herr Șeitan zeigt die Ungereimtheiten und Entgleisungen in Marucas Liebesleben auf – ihre Flucht vor sich selbst, aber auch die Mängel der sozialen Welt, die mit dem Aufkommen des Kommunismus unterzugehen droht. Der Einzige, der den Verfall bemerkt und den bevorstehenden Umbruch spürt, ist Marucas unschuldiger kleiner Sohn Constantin. Die Geschichte spielt im  Zeitraum von 1890 bis 1935.

„Die Performance, inspiriert durch das Tagebuch der Prinzessin Maria Cantacuzino-Enescu, ist eine Hommage an die Liebe und an die Frauen. Sie zielt darauf ab, bestimmte Seiten der Geschichte aus einer neuen Perspektive wiederzubeleben, ohne den Anspruch zu erheben, ein Dokumentarfilm zu sein, sondern bleibt im Wesentlichen eine künstlerische Leistung – ein Kunstwerk und, wie jedes Kunstwerk, eine subjektive Interpretation der Geschichte. Ich möchte der Leitung der Bukarester Nationaloper, insbesondere Herrn Daniel Jinga, für ihre echte Unterstützung bei der Realisierung dieses Projekts danken“, so Andreea Tănăsescu, Regisseurin, Choreografin und Autorin des Textes.
Premiere am 10. März 2023

operanb.ro