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Eingebunden in das Gesamtkunstwerk Bergpark Wilhelmshöhe, oberhalb der Stadt Kassel entstand ab 1786 das Schloss Wilhelmshöhe. Heute beherbergt es die Gemäldegalerie Alte Meister, die Antikensammlung, die Graphische Sammlung sowie das Schlossmuseum im Weißensteinflügel und eine wissenschaftliche Präsenzbibliothek im Kirchflügel.

Als eine der bedeutendsten Sammlungen ihrer Art genießt die Gemäldegalerie Alte Meister im Schloss Wilhelmshöhe weltweites Ansehen. Sie kann auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken und geht auf landgräflichen Besitz zurück.
Die ca. 500 präsentierten Gemälde bieten auf drei Etagen einen hervorragenden Überblick über die europäische Malerei von der Spätgotik bis zum Klassizismus. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die holländische und flämische Malerei des 17. Jahrhunderts mit zahlreichen Meisterwerken von Rubens, Frans Hals, Van Dyck und Jordaens. Der Bestand an Werken Rembrandts, darunter, die berühmten Gemälde »Der Segen Jakobs« und das Bildnis der Saskia, gehört zu den größten weltweit. Die Bereiche der altdeutschen, italienischen, französischen und spanischen Malerei werden unter anderem durch Werke von Dürer, Tizian, Poussin und Murillo angeführt.
Die Ursprünge der Gemäldegalerie reichen zurück bis in das Jahr 1509, als Lucas Cranach d. Ä. einen kleinen Flügelaltar zum Gedächtnis an Landgraf Wilhelm II. schuf. Die Periode der intensivsten Sammeltätigkeit war zwischen 1748 und 1756, als Landgraf Wilhelm VIII. ca. 800 Gemälde in Holland, Paris, Brüssel, Antwerpen, Venedig und in Deutschland durch seine Diplomaten und Kunstagenten ankaufen ließ. 1749 – 51 wurde für die Sammlung ein eigenes Galeriegebäude hinter das Palais des Landgrafen zwischen Auehang und Frankfurter Straße gebaut. 1877 zogen die Gemälde in das neu errichtete Gebäude der heutigen Neuen Galerie an der Schönen Aussicht um, wo sie bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs blieben. Seit 1974 befindet sich die Gemäldegalerie Alte Meister im Schloss Wilhelmshöhe.

Sonderausstellung: treffpunkt rom 1810
die geschichte eines künstlerstammbuchs
Stammbücher, die Vorläufer unserer Poesiealben oder des »Like« in den neuen Medien, kamen im 16. Jahrhundert in Mode. Auf Reisen führte man die kleinformatigen Büchlein mit sich und bat neue Bekanntschaften oder bedeutende Persönlichkeiten um einen Beitrag zur Erinnerung.
Im Fokus der Ausstellung steht das Künstlerstammbuch des kunstinteressierten und wohlhabenden Wilhelm von Blanckenhagen. Der Adelige begab sich 1808 mit seiner Familie auf eine mehr als dreijährige Bildungsreise, die ihn über Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und die Schweiz bis nach Italien führte.
bis 24. Januar 2021

Die vergessenen Erwerbungen in Paris 1941/42
Kabinettausstellung im Schloss Wilhelmshöhe
Mit der Besetzung Frankreichs im Sommer 1940 setzte ein Raubzug von Kunstwerken ein, der die Enteignung jüdischer Sammlungen vorantrieb. Zahlreiche Kunstsammler und auch Mitarbeiter deutscher Museen reisten nach Paris, so auch Hans Möbius, Archäologe und stellvertretender Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel.
Die Kabinettausstellung widmet sich erstmals dem Thema und stellt anhand von erhaltenen Dokumenten und Fotos die Umstände der Erwerbung vor sowie die anschließenden Bemühungen der Rückgabe an Frankreich nach dem Kriegsende. Im Zentrum stehen dabei einige in Kassel verbliebene Kunstwerke. Warum wurden diese nicht zurückgegeben? Was wissen wir über deren Erwerb? Und wie gehen wir heute mit ihnen um?
bis 17. Januar 2021

www.museum-kassel.de