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Zu ihrem 250. Geburtstag stellt die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Landgräfin Elizabeth von Hessen-Homburg (1770–1840) mit einer Sonderausstellung als zielstrebige und wirkungsvolle Impulsgeberin in ihrer Zeit vor.

Die als Elizabeth von Großbritannien, Irland und Hannover geborene Prinzessin war eine Künstlerin, bedeutende Bau­herrin in Homburg, freiheitsliebend, naturverbunden und sozial engagiert. Die Ausstellung für die damals beliebte Landesherrin, Princess Eliza – englische Impulse für Hessen-Homburg, steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.

Während viele Publikationen eher ihre künstlerischen Begabungen betonen, stellt das Team unter Dr.in Katharina Bechler auch heraus, dass sie sich in dem kleinen Territorialstaat gemeinsam mit ihrem Ehemann Friedrich VI. (1769–1829) als tatkräftige Fürstin erwies – trotz eines schmalen „Zeitfensters“. 48 Jahre lebte sie ohne besondere Aufgaben als Tochter des britischen Königspaars Georg III. (1738–1820) und Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818), in Verbundenheit mit ihren Schwestern, am Hof in London und Windsor. Dagegen erscheinen ihre Beschäftigungen als Landgräfin – nach ihrer Heirat am 7. April 1818 und nach dem plötzlichen Tod des Gatten 1829 – neben den standesüblichen Vergnü­gungen „wie ein Feuerwerk“, so Bechler: Dank ihres Willens, ihrer Mitgift und Apanage wurden das Schloss modernisiert und vergrößert, die bestehenden Gärten erweitert, in Homburg neue Straßen gebaut, Verwaltungsgebäude errichtet und die Fürsorge für Arme, Witwen und Waisen erweitert. Sie sorgte für einen enormen Innovationsschub in dem zuvor verarmten Ländchen.

Die Schau, zu der ein Katalog mit neuen Forschungsergebnissen erscheint, wird in ihrer ehemaligen Witwenwohnung sowie in der Historischen Bibliothek und in der Ahnengalerie des Bad Homburger Schlosses veranstaltet. Erstmals kehren Möbel, Kunsthandwerk und Gebrauchsgegenstände an den authentischen Ort zurück, an dem sie sich sehr wohl fühlte. Lackmalereien, Grafiken und Gemälde zeigen die Landgräfin als aktive Künstlerin. Eine Schützenscheibe, Butterstempel aus ihrer ländlichen Meierei oder ihr Nähkästchen verdeutlichen auch ihre praktischen Eigenschaften.
20. Mai bis 23. August 2020

www.schloesser-hessen.de