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Beethovens einzige Oper Fidelio, im Geiste der französischen Revolution komponiert, ist inzwischen schon selbst zu einem Mythos geworden: Als Inbegriff der  Freiheitsoper , die gesellschaftliche Grundfragen von Freiheit und Menschenrechten aufwirft, Menschenliebe und Humanismus beschwört. Aber hält dieser Mythos, was er verspricht? In seiner neuesten Inszenierung hinterfragt Staatsintendant André Bücker diese Deutung.

Um ihren aus politischen Gründen zu Unrecht inhaftierten Mann Florestan zu befreien, gibt Leonore sich als Fidelio aus und heuert als Wärter im Gefängnis an. Hier trifft sie auf den Gefängniswärter Rocco, der sich soweit als möglich aus allen politischen Fragen heraushält. Während Leonore versucht, einen Weg in den Kerker zu finden, kündigt sich Don Pizarro an, der Florestan ins Gefängnis werfen ließ. Aus Angst, seine Machenschaften könnten aufgedeckt werden, entschließt er sich, Florestan zu töten.
Die Entstehung Ludwig van Beethovens einziger Oper gestaltete sich schwierig und langwierig. 1805 wurde die erste Version des Fidelio nach mehreren Verzögerungen uraufgeführt, die endgültige Fassung gelangte erst 1814 nach mehrfacher Überarbeitung auf die Bühne.

Obwohl Beethoven bis zum Ende mit der theatralen Gattung Oper kämpfte, trug das politisch aktuelle Thema der Befreiung von Unrecht und Unfreiheit gemeinsam mit Beethovens emotional überwältigender Musik die Oper zum Erfolg. Staatsintendant André Bücker befragt den großen Opernklassiker auf systemischer Ebene und untersucht, was Freiheit und Systemkritik heute bedeuten.
Aufführungen: 24. September, 3. und 14. Oktober, 5. November, 29. Dezember 2023 sowie 13. Januar und 15. März 2024

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