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Nanu? Was ist denn hier verkehrt? Gar nichts! Es ist einfach nur verrückt! Das verrückte Haus entführt Sie in eine Welt, die Ihre Sichtweise auf den Alltag grundlegend verändern und auf den Kopf stellen wird. Möbel, Einrichtungsgegenstände und selbst das Frühstück hängen an der Decke!

Genießen Sie den Rundgang über zwei Etagen durch über 110 Quadratmeter Wohnwelt, bestehend aus Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer, Küche, Badezimmer und vielem mehr. Aber hier steht nicht nur alles auf dem Kopf, sondern auch der Boden ist geneigt und verwirrt in dieser Kombination spürbar die Sinne. Die Zerrspiegel und ein weltweit einmaliger „Überkopfspiegel” verdrehen die Perspektiven weiter. Im Wohnzimmer zeigt Das verrückte Haus TV ein verdrehtes Livebild einer Kamera im Wohnzimmer – Ihr seid im Fernsehen!
In diesem Haus trotzt alles der Schwerkraft und scheint ein Eigenleben zu entwickeln – und unser Wahrnehmungssystem spielt mit!
Betrachtet man das verrückte Haus von außen, erkennt man die Neigung des gesamten Hauses in Längs- und Querrichtung. Sie beträgt in der Längsrichtung etwa 6°, in der Querrichtung ca. 7°.
Wieso wird mir deswegen schwindelig? Schuld daran ist unser Gleichgewichtssinn und die Schwerkraft. Da unser Körper auch durch die Schwerkraft Informationen zur Lage im Raum erhält, wird dies bei der Verarbeitung der visuellen Information berücksichtigt. Der Körper versucht sich zwar stark nach den vertikalen Linien im Raum auszurichten, spürt allerdings auch die Schräge z.B. durch die Fußstellung und das Gleichgewichtsorgan im Ohr.
Wie orientiert sich unser Körper im Raum? Die Orientierungswahrnehmung ist – wie oben bereits erwähnt – abhängig von mehreren Faktoren. Ein wichtiger Faktor ist die Fähigkeit, die Richtung der Schwerkraft wahrzunehmen. Möglich ist dies über den Druck des Eigengewichts auf die Füße und andere Körperteile und durch Muskelbewegungen, mit denen man versucht, das Gleichgewicht zu halten.
Das wichtigste Organ für den Lage- und Drehsinn ist allerdings der Vestibularapparat des Innenohres: Der Schwerereiz wirkt dort auf Haarzellen in den beiden Vorhofsäckchen des häutigen Labyrinths (Utriculus und Sacculus). Die Haarschöpfe sind in eine Gallertschicht eingebettet und fungieren hier als Fortsätze der Sinneszellen: je nach Lage des Kopfes verschiebt sich diese Gallertschicht, dadurch werden die Härchen geschert und die Sinneszellen erregt. In der darauffolgenden Nervenzelle wird der Grad der Neigung durch die Höhe der Entladungsrate codiert.
Weitere Faktoren sind die Erfahrung über die Orientierung anderer Gegenstände und Linien im Raum und die Informationen, die unser visuelles System liefert.
In der Regel stimmen all diese Informationen miteinander überein und vermitteln eine einheitliche Orientierung im Raum; im verrückten Haus allerdings unterscheiden sich zum Teil gravierend. Primär versucht eine Person sich parallel zu einer aufrechten Umwelt auszurichten – in diesem Fall parallel zu den Senkrechten im Raum. Dabei wird durchaus das Risiko des Kippens in Kauf genommen; zumindest tritt ein eigenartiges Gefühl auf.
Den Konflikt zwischen Schwerkraftsinn und visuellem System löst unser Wahrnehmungssystem mit einer gewissen Dominanz der visuellen Information über den Schwere- und Lagesinn; die Raumwahrnehmung basiert also zum Großteil auf den visuellen Informationen. Aus diesem (einseitigen) Kompromiss resultiert auch die Adaptation, nach dem man sich eine gewisse Zeit im verrückten Haus aufgehalten hat.
Aber eben diese Dominanz macht die Faszination des verrückten Hauses aus.

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