Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Mit drängenden Fragen der Zukunft setzt sich die Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer ab Ende Mai auseinander und präsentiert die aktuelle Werkschau von Swaantje Güntzel. Seit fast 20 Jahren reagiert die in Hamburg lebende Konzeptkünstlerin besonders konsequent und kompromisslos auf das entfremdete Verhältnis von Mensch und Natur. Ihre Arbeiten drehen sich um die radikalen Veränderungen der Landschaft durch menschlichen Einfluss, unsere Beziehung zur Kreatur und die globalen Herausforderungen, die sich durch die aktuellen ökologischen Krisen für die Menschheit ergeben.

In ihrer neuen und bislang größten Einzelausstellung, die am 25. Mai 2023 in der Villa Dessauer in Bamberg eröffnet wird, schlägt Swaantje Güntzel einen inhaltlichen Bogen über die letzten 20 Jahre ihres künstlerischen Schaffens. Die historische Villa bietet den Raum für eine ästhetische Gesamtinszenierung, in der sich das Spannungsfeld zwischen verstörendem Inhalt und visueller Lust der Künstlerin spiegelt. Zu den neu konzipierten Arbeiten gehören etwa die SPACE HEROINES, eine Serie von Superheldinnen, die für Recht und Ordnung und gegen Weltraumschrott kämpfen. Mit diesen Arbeiten setzt die in Hamburg lebende Konzeptkünstlerin bewusst einen Kontrapunkt gegen das männlich geprägte Selbstverständnis der Raumeroberung.

Swaantje Güntzel 2022 / SPACE HEROINES, plus size heroine with short dark har, wearing a turtle neck, fighting orbital debris satellites, in the back comic style © Swaantje Güntzel, VG Bild-Kunst Bonn 2023

Swaantje Güntzel 2022 / SPACE HEROINES, plus size heroine with short dark har, wearing a turtle neck, fighting orbital debris satellites, in the back comic style © Swaantje Güntzel, VG Bild-Kunst Bonn 2023

Diese Serie entstand während ihrer Artist-in-Science-Residency 2022 an der Europäischen Weltraumagentur (ESA/ESOC) in Kollaboration mit Kultur einer Digitalstadt in Darmstadt. Reflektiert werden die neuen Arbeiten der Künstlerin durch ältere ausgewählte Kunstwerke. Dabei modifiziert Swaantje Güntzel die älteren Werke und präsentiert sie in einem aktualisierten Kontext. Zu diesen Arbeiten gehört auch die Serie „Können Sie nicht mal was Schönes machen?“, in der Güntzel die Rezeption ihres Werks künstlerisch erforscht und die Erwartung an die Kunst an sich hinterfragt.
Als Pionierin beschäftigt sich Swaantje Güntzel in der Kunst bereits seit über zwei Jahrzehnten mit dem dissoziierten Verhältnis zwischen Menschen und Natur. Dabei blieb sie ihrem Thema unabhängig von äußeren Reaktionen immer treu. Ihre Arbeiten drehen sich um die radikalen Veränderungen der Landschaft und der Umwelt durch anthropogenen Einfluss und den daraus resultierenden psychologischen Folgen für die Menschheit.
26. Mai bis 13. August 2023

museum.bamberg.de