Die Liebe zur Kunst und der Wunsch, zeitgenössische Kunst in die Bürogebäude zu hängen, waren vor vier Jahrzehnten für Hans Peter Haselsteiner und Gründungsdirektor Wilhelm Weiß die ausschlaggebenden Gründe, mit dem damals noch sehr selten angestrebten Aufbau einer Firmensammlung zu beginnen. Zunächst lag der Fokus auf Kunst aus Kärnten, doch wurde schon bald der Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern und Galerien in ganz Österreich gesucht. Mit der Ausschreibung des ersten Kunstpreises zur Förderung junger österreichischer Künstlerinnen und Künstler im Jahr 1994 erweiterte sich das Spektrum der Sammlungstätigkeit um vielfältige, junge Positionen. Bis zum Jahr 2002 wurde der Kunstpreis in Klagenfurt vergeben, die Sammlung wuchs bis zu diesem Zeitpunkt auf über 1.000 Werke an, ermöglicht durch die rasante, positive Entwicklung und Vergrößerung des Baukonzerns. Im Jahr 2004 wurde in Wien das STRABAG Haus, die neue Firmenzentral, eröffnet und das STRABAG Kunstforum von Kärnten nach Wien verlegt.

Die STRABAG Artcollection ist eine ständig wachsende, wandlungsfähige und wandernde Sammlung, die wechselnde Standorte und Werke von Künstlerinnen und Künstlern aller Generationen miteinschließt. Die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den sie umgebenden Bildern, aber auch positive Kritik trägt zu einer inspirierten Atmosphäre und gesteigerter Aufmerksamkeit auf das eigene Umfeld bei. Die Auseinandersetzung mit Kunst am Arbeitsplatz wirkt motivierend und regt zu lebendigem Austausch an. Diese gedankliche Öffnung spiegelt sich auch in der Transparenz der Konzernarchitektur wider. Die Kunstwerke sind keineswegs in einem Depot oder Museum verwahrt, sondern befinden sich an über 60 Konzernstandorten der STRABAG SE im In- und Ausland. Das Team des STRABAG Kunstforum erstellt unter Berücksichtigung der architektonischen Gegebenheiten für die jeweiligen Gebäude kuratorische Gesamtkonzepte.

Die STRABAG Artlounge
Im Dachgeschoß der neuen Firmenzentrale eröffnete ein großzügiger, zweigeschossiger Galerieraum, die STRABAG Artlounge, und in einem dem Haus eingegliederten Baukörper – dem Gironcoli-Kristall – wurde die dauerhafte Präsentation von neun Skulpturen Bruno Gironcolis ermöglicht.
Der Kunstpreis wird seit dem Jahr 2009 als STRABAG Artaward International ausgeschrieben. Im selben Jahr wurde das STRABAG Artstudio im STRABAG Haus eröffnet: Ein Artist-in-Residence-Programm für alle Sammlungskünstlerinnen und Sammlungskünstler und alle mit dem STRABAG Artaward ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler. Die STRABAG Artlounge im Dachgeschoss des STRABAG Haus in Wien ist ein einzigartiger Ausstellungsraum, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von STRABAG, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner sowie externe kunstinteressierte Besucherinnen und Besucher zum Kunstgenuss einlädt.
Die STRABAG Artlounge präsentiert sich als spannender und interessanter, zweigeschossiger Ausstellungsraum. Im Gegensatz zum gewöhnlichen, sterilen White Cube bietet die Artlounge dank ihrer Glasfassade eine wunderbare Rundumsicht auf ganz Wien. Kunstschaffende und ihre Kunstwerke korrespondieren und agieren mit der Umgebung, müssen sich jedoch auch gegenüber dieser behaupten.
Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2004 wurden bereits mehr als 120 Ausstellungen in der STRABAG Artlounge gezeigt: Alle beim STRABAG Artaward International prämierten Künstlerinnen und Künstler erhalten die Gelegenheit, mit einer Einzelausstellung die Artlounge zu bespielen. Darüber hinaus widmen sich jährlich ein bis zwei Ausstellungen langjährigen Sammlungskünstlerinnen und Sammlungskünstlern.

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STRABAG Artaward International
Ausgehend von den Kernmärkten Österreich und Deutschland ist STRABAG SE als europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen in ausgewählten Märkten Westeuropas, in ost- und südosteuropäischen Ländern sowie zunehmend auf weiteren Kontinenten erfolgreich tätig. Durch das Engagement von 73.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist STRABAG ein Unternehmen, das Leistungen entlang der gesamten Bauwertschöpfungskette anbieten kann. Unter dem Dach der STRABAG SE vereinen sich große Marken rund ums Bauen. Mit ihrer langen Erfolgsgeschichte stehen sie für fachliche Kompetenz, Kundenorientierung und Zuverlässigkeit. Partnerschaftlichkeit, Engagement und Solidarität sind nur einige der Werte, die in der Tätigkeit des Konzerns verankert sind.
Neben ökonomischer und ökologischer Verantwortung ist kulturelles und soziales Engagement bei STRABAG SE nachhaltig integriert: das STRABAG Kunstforum – bereits in den 1990er-Jahren am Unternehmenssitz Spittal/Drau gegründet – schlägt erfolgreich die Brücke zwischen Wirtschaft und Kunst. Zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler wird seit 1994 jährlich ein Kunstpreis vergeben, der sich anfänglich auf Österreich beschränkte und seit 2009 als STRABAG Artaward International auch in ausgewählten Staaten im europäischen Ausland ausgeschrieben wird.
In den Jahren 2024–2026 wird der STRABAG Artaward International in folgenden Ländern ausgelobt: Deutschland, Slowenien und Österreich.

Grzegorz Siembida, Gra w klasy, 2023, Öl, Acryl, Spray auf Leinwand, 180 x 130 cm, Foto: Szymon Sokołowski

Grzegorz Siembida, Gra w klasy, 2023, Öl, Acryl, Spray auf Leinwand, 180 x 130 cm, Foto: Szymon Sokołowski

GRZEGORZ SIEMBIDA. STORYTELLER
Ein Himmel voller Träume, ein schillernder Malereiraum gefüllt mit reger Leichtigkeit der Wolken, direkt aus dem Comic-Universum – das ist die momentane Malereiwelt von Grzegorz Siembida.
Bei den Gemälden aus seiner Serie „Storyteller“ handelt es sich um Leinwände, deren Bildsequenzen – hauptsächlich in „Rechtecken“ und Wolken angeordnet – auf die Beschaffenheit der Comic-Stories referieren. Siembida bedient sich ihrer Gliederungen, um ihre Erzählformen durch die Artikulation verschiedener Bildsprachen zu vitalisieren. Das aus Comics bekannte Verfahren mit Sprechblasen ist ein Bereich der Kreativität, in dem Siembida expressive gestische Abstraktion mit einem narrativen Element verbindet. Seine Comic-Paintings sind in formale Bestandteile zerlegt: In jeder Sequenz wird ein anderes Malproblem akzentuiert, und so gibt es in einer der markierten Stellen eine saubere Spritzspur mit kreisenden Handbewegungen, in einer anderen verdeckt eine Aquarelluntermalung eine dichte Zeichnung. Es finden sich aber auch Spritzspuren, die an hastige Kritzeleien erinnern, typisch für Street Art. In einer anderen Wolke sind die Farben wie auf einer Malpalette angereiht, auf der gerade nach der passenden Farbe gesucht wird.
Das Sujet von Grzegorz Siembida ist das Malen als Experiment an sich. Obwohl unausgesprochen, wird sein übliches Grübeln über eine kapitalistische Struktur durch eine Exkursion der Formen quer durch die Kunstgeschichte vermittelt. In der Abstraktion gepaart mit einem erfinderisch-humorvollen Elan der Comic-Ästhetik bringt sie eine auffällige Kunstsprache hervor. Sie bewegt und ermutigt uns, über die Grenzen der Kunst und die Möglichkeiten spontanen Ausdrucks nachzudenken.
16. Februar bis 15. März 2024
www.strabag-kunstforum.at