Zwischen Macht, Mythos und musikalischer Meisterschaft entfalten sich die 49. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik unter dem programmatischen Leitmotiv „Wer hält die Fäden in der Hand?“. Vom 25. Juli bis 31. August 2025 wird Innsbruck erneut zur internationalen Bühne für Alte Musik – mit hochkarätigen Opernproduktionen, intimen Schlosskonzerten, innovativen Formaten und einem breiten Angebot an kostenfreien Veranstaltungen.

Die künstlerische Leitung, Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone, versteht das diesjährige Programm als ein fein gesponnenes Gewebe aus Geschichten und Klängen, bei dem sich Künstler*innen, Publikum und Figuren auf der Bühne gegenseitig die Fäden zuspielen – in einem dynamischen Wechselspiel aus Einflussnahme, Verantwortung und Hingabe.

Künstlerische Leitung - Innsbrucker Festwochen der alten Musik, v. links n. rechts, Ottavio Dantone, Eva-Maria Sens und Markus Lutz © Innsbrucker Festwochen | Veronika Lercher

Künstlerische Leitung – Innsbrucker Festwochen der alten Musik, v. links n. rechts, Ottavio Dantone, Eva-Maria Sens und Markus Lutz © Innsbrucker Festwochen | Veronika Lercher

Dreifacher Opernzauber mit mythologischer Tiefe
Gleich zwei Produktionen widmen sich der Figur der Ifigenia aus der griechischen Mythologie: Antonio Caldaras „Ifigenia in Aulide“ (1718) kehrt nach über 300 Jahren szenisch auf die Bühne zurück – in einer faszinierenden Inszenierung der spanischen Kompanie PerPoc, die Barocktheater mit Puppenspiel kombiniert. Wenige Wochen später folgt Tommaso Traettas „Ifigenia in Tauride“ (1763), dirigiert von Christophe Rousset mit seinem Ensemble Les Talens Lyriques. Die beiden Werke erzählen eine große Schicksalsgeschichte zwischen göttlichem Willen, familiärem Drama und weiblicher Selbstbestimmung.

Auch die beliebte Barockoper:Jung bringt frischen Wind auf die Bühne: Nachwuchstalente des renommierten Cesti-Wettbewerbs interpretieren Vivaldis farbenreiche Oper „Il Giustino“ – ein dramatisches Abenteuer vom Bauern zum Kaiser voller fantastischer Einfälle, musikalischer Virtuosität und Opernzauber à la Venezia.

Konzertvielfalt zwischen Intimität und Revolte
Neben den drei szenischen Produktionen warten die Festwochen mit einem dicht gewobenen Netz an Konzerten auf: Die legendären Ambraser Schlosskonzerte, das Open-Mind-Konzert mit Christina Pluhar & L’Arpeggiata, eine Hommage an Alessandro Scarlatti sowie Werke von Händel, Monteverdi, Bach und Lully bringen Alte Musik in vielfältigen Klangfarben zum Strahlen. Themen wie weibliche Perspektiven, Revolution im Verborgenen oder Shakespeares Einfluss auf Musik werden in interdisziplinären Programmen reflektiert.

Astrophil & Stella© Alejandro Gomez Photography

Astrophil & Stella
© Alejandro Gomez Photography

Ein Festival der Begegnung und Entdeckung
Workshops, Instrumentenbau, das Festival youngbaroque, das Concerto mobile und weitere Freiformate laden zum Mitmachen, Entdecken und Hinhören ein – oft bei freiem Eintritt. Besonders das Projekt Youngbaroque meets Masterclass macht erlebbar, wie jung Alte Musik klingen kann, wenn Nachwuchs und Profis aufeinandertreffen.

Mit über 55 Veranstaltungen an 19 Spielorten ist 2025 ein Jahr des Übergangs – auf dem Weg zum 50. Jubiläum im Jahr 2026. Innsbruck zeigt sich als lebendiger Ort musikalischer Begegnung, an dem Vergangenheit und Gegenwart ineinandergreifen und das Publikum buchstäblich die Fäden in der Hand hält.
25. Juli bis 31. August 2025

www.altemusik.at