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Längst ein Highlight im Veranstaltungskalender: der Kissinger Kabarettherbst. Immer wenn die Blätter fallen, machen sich Deutschlands beste Wortakrobaten, Querdenker und Comedians auf den Weg nach Bad Kissingen. Mit feinem Humor, tiefgründigem Spaß und wohldosierter Bissigkeit loten sie für uns in der pittoresken Kulisse von Kurtheater und Regentenbau die Tiefen und Untiefen unserer Zeit aus – und begeistern Gäste und Bad Kissinger Publikum gleichermaßen.

Der Herbst in Bad Kissingen garantiert eine Alltagsflucht der humorvollen Art beim Kissinger Kabarettherbst. Kult-Kabarettisten und geballte Frauenpower sorgen für amüsante Momente.
Die Welt steht Kopf, da kann einem schon mal der Humor in die Faltencreme fallen, nicht so bei Patrizia Moresco. Eine Frau, ein Wort, ein Gag, immer groß und niemals artig. Seit vielen Jahren mischt die „Komik-Kaze-Kabarettistin” die deutschsprachige Comedy-Szene auf und begeistert dabei immer wieder aufs Neue.
In ihrem sechsten Soloprogramm #LACH_MICH setzt die Italienerin mit schwäbischem Migrationshintergrund da an, wo sie bei ihrem letzten Programm „Die Hölle des positiven Denkens“ aufgehört hat. Sie lässt sich ungebremst, über den Wahnsinn unserer Gegenwart aus. Vor nichts und niemanden macht sie halt, schon gar nicht vor sich selbst.
Luise Kinseher, bekannt als Mama Bavaria vom Nockherberg hat sich für ihr aktuelles Kabarettsolo in ein weit entferntes extraterrestrisches Observatorium inmitten ihres großen Herzens zurückgezogen und das mal an und für sich global betrachtet: Wie wirkt sich das bayerische Mantra „Mia san Mia“ eigentlich auf eine Schafherde in Neuseeland aus? Stimmt es wirklich, dass bei jeder bayerischen Fahnenweihe im indischen Ozean ein Matrose stirbt? Und ist es wahr, dass in China eher ein Sack Reis umfällt, als dass ein Franke einen Maßkrug ext? Kommt der Islam aus der Yucca Palme oder fürchten wir uns vor Hirngespinsten? Hat sich deshalb der Bayer seine „Heimat“ nur ausgedacht? Wie denkt die letzte Nonne Bayerns darüber und was hat die Schützenliesel damit zu tun?
Mamma Mia Bavaria! Heimat ist da, wo es besonders weh tut!
Die Politik bekommt bei Lizzy Aumeiers Programmen einen immer höheren Stellenwert und natürlich gehörig Kritik ab. Alles ist im Wechsel. Nicht zuletzt sie selber.
So wird in bewährter und liebgewonnener Manier (warum heißt das eigentlich nicht „Fraunier“?) das Leben durchleuchtet und hinterfragt.
Wie jetzt…? Wo bleibt die Musik? Natürlich nicht auf der Strecke…!
Zusammen mit der phantastischen Svetlana Klimova an der Violine und am Klavier sowie Lizzy Aumeier am Kontrabass wird es wieder ein Crossover durch die Genres geben!
Das Trio TBC – Totales Bamberger Cabaret kämpft auf ihrer neuesten Mission gegen gefakte News, gefühlte Wahrheiten und gezielte Verwirrung. Der junge Nachwuchskabarettist Martin Frank spitzt in seinem dritten Soloprogramm über die Baumkronen seines Bayerwaldes und sinniert gewohnt frech, hintersinnig und bitterböse über das teils absurde Leben auf dieser Erde. Die fahren wir sowieso bald mit voller Geschwindigkeit gegen die Wand, wenn wir uns nicht endlich wieder den wirklich wichtigen Themen widmen und dabei eines nicht vergessen: Die Liebe!
Auch auf einen unterhaltsamen Abend mit Michael Altinger darf man sich freuen. Denn der Altinger wird die Welt neu sortieren, die Zuschauer an der Hand nehmen und sagen, dass sie richtig sind. Sie werden lachen, über sich und vor allem über die anderen. Denn die Realität wird erträglicher, wenn man sie neu erfindet, in einem Dorf, das die neue bayerische Bürgerlichkeit abbildet, wie kein zweiter Ort zwischen Donau und Chiemsee. Strunzenöd.
24. Oktober bis 21. November 2020

www.badkissingen.de/kultur/kissinger-kabarettherbst