Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Der „Altertumsverein für Ramsdorf und Umgegend” hatte bereits kurz nach seiner Gründung im Jahre 1899 den Grundstock für die Errichtung einer heimatgeschichtlichen Sammlung gelegt, die bis 1924 zunächst in einem Raum der Gastwirtschaft Westrick, später im Dachgeschoss der Knabenschule untergebracht war. 1931 gelangte das Museum in die ehemals fürstbischöflich-münsterische Burg, die 1928 von der Stadt Ramsdorf zu diesem Zweck zurückgekauft und in den Folgejahren Instand gesetzt worden war.
Die alte Burg war im Jahre 1425 durch Fürstbischof Heinrich von Moers als Teil der Befestigungsanlagen errichtet worden, wurde jedoch schon in der münsterschen Stiftsfehde 1451 wieder zerstört. 1696 verkaufte Fürstbischof Friederich Christian von Plettenberg-Lenhausen (1644-1706) den Burgplatz mit allein dem noch erhaltenen Turm an den Richter und Rentmeister Adam Jungeblodt in Velen. 1732 konnte das Gebäude wieder aufgebaut werden, erfuhr jedoch bis zu seiner heutigen musealen Nutzung in der nachfolgenden Zeit noch manche Veränderung.
Die Dauerausstellung des Burgmuseums wurde 1993 unter fachlicher Begleitung des LWL-Museumsamtes für Westfalen neu konzipiert. Die Ausstellung stellt die Orts- und Heimatgeschichte, beginnend bei vorzeitlichen Hügel- und Steinkammergräbern in der Ramsdorfer Umgebung bis hin zur Lebensweise der Bevölkerung in der Stadt, bis in die 1930er Jahre sehr anschaulich und abwechslungsreich dar.
Das älteste Zeugnis menschlicher Anwesenheit im Westmünsterland gehört, wenn auch leider nur als Kopie, zu den wichtigsten Ausstellungsstücken des Museums. Es handelt sich dabei um einen faustgroßen, mandelförmigen Faustkeil. Das Original, das sich heute in Privatbesitz befindet, wurde vor 80.000 bis 100.000 Jahren aus einem Quarzitstück gearbeitet.
Gefunden wurde dieser Faustkeil 1968 im Gebiet der „Berge“, einer sagenumwobenen Hügelkette südöstlich von Ramsdorf. Auf diesen Höhen lebten während der letzten Zwischeneiszeit die vermutlich ersten menschlichen Bewohner des Westmünsterlandes. Viel wissen wir nicht von ihnen, nur dieses: Sie gehörten wahrscheinlich zu den Neandertalern und hatten, wenigsten zeitweilig in günstiger Jahreszeit, ein „Jagdlager“ im Gebiet der Berge. Als sichtbares Zeichen ihrer Existenz blieb lediglich der Faustkeil zurück.
Von einem Leben als Schlossherr oder Burgfräulein träumen? Das geht in Ramsdorf, in der robusten, mittelalterlichen Burg mit ihrem Rundturm, die wie aus einem Bilderbuch erscheint. In der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Burg Ramsdorf befindet sich das Regionalmuseum von Ramsdorf und dem umliegenden Münsterland. Anhand zahlreicher Objekte wird die Geschichte der Stadt, beginnend von der Urzeit bis in die Gegenwart, erzählt.
Weitere Ausstellungsschwerpunkte sind Münzen und Trachten sowie Themen der Landwirtschaft und des Handwerks, Jägerfunde der Späteiszeit, Waffen der Jungsteinzeit, Bronze und Eisenzeitliche Totenkultgegenstände. Natürlich erfährt man auch viel über die Geschichte von Velen und Ramsdorf.

www.lebendige-museen.de