Das Denken von Jacques Lacan (1901-1981) ist zusammen mit den Arbeiten von Roland Barthes, Michel Foucault, Jacques Derrida und Gilles Deleuze wesentlich für das Verständnis unserer Moderne. Alle diese großen Denker wurden bereits in Hommagen und Ausstellungen gewürdigt, doch Lacans Denken fand bislang auf musealer Ebene keine Beachtung.

In einem Text über das Werk von Marguerite Duras erklärte Lacan gar, dass „der Künstler dem Psychoanalytiker immer vorausgeht und er daher nicht den Psychologen spielen muss, wo der Künstler ihm den Weg bahnt“. Eine Ausstellung über die privilegierte Beziehung, die Lacan, der vor über 40 Jahren verstarb, mit der Kunst unterhielt, ist daher nur logisch. Gezeigt werden Werke, die er selbst indiziert hat, in Resonanz mit modernen und zeitgenössischen Werken, die einen Widerhall der großen konzeptuellen Linien und Signifikanten seines Denkens darstellen.
Die Ausstellung ist als ein Umherschweifen zwischen spezifisch Lacan‘schen Begriffen (der Spiegel, die „Lalangue“, die Leere, das Loch, das Nichts, das Objekt, der Blick, die Stimme, der Name-des-Vaters usw.) zu sehen und zu verstehen, das von direkten (Diego Velázquez, Hans Holbein, Salvador Dalí, Marcel Duchamp) und indirekten (die Begegnung dieser Begriffe mit Kunstwerken unserer Zeit) künstlerischen Bezügen durchsetzt ist. Die Ausstellung zeichnet die wichtigsten Stationen im Leben Lacans nach und leuchtet seine Beziehungen zu den Surrealisten (Salvador Dalí, Diego Masson, Georges Bataille, Pablo Picasso, Dora Maar) und zu intellektuellen Figuren seines Umfelds (Alexandre Kojève, Maurice Merleau-Ponty, Claude Lévi-Strauss, Martin Heidegger und viele andere) aus.
31. Dezember 2023 bis 27. Mai 2024

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