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Das BIBEL MUSEUM BAYERN wurde am 8. April 2022 mit einem feierlichen Festakt mit Festvortrag von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sowie Grußworten von Bischof Gregor Maria Hanke, dem Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König, Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und Ministerpräsident Dr. Markus Söder feierlich eröffnet.

Eine eigene Bibel zu besitzen war lange keine Selbstverständlichkeit. Wie es dazu kam, dass sich heute jeder eine Bibel leisten kann, wird anhand von historischen Ereignissen, Innovationen, religiösen Alltagsgegenständen und bedeutsamen Bibeln beleuchtet. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können in diesem Museum die Bibel neu entdecken und die Welt und Botschaft der Bibel erleben. Sie erfahren zum Beispiel, was die Bibel mit Schafen und Seerobben zu tun hat, warum die Bibel einen Code braucht, und was Minibibeln und Bibeln in XXL gemeinsam haben.
In der Hörstation im Bereich „Faszination” wird die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Das Besondere hierbei ist die Wiedergabe der Geschichte in verschiedenen bayerischen Dialekten.
Archäologische Zeugnisse aus der Geschichte des Lorenzer Pfarrhofes bieten einen einmaligen Blick in die Geschichte Nürnbergs und in das Alltagsleben vergangener Zeiten. Kulisse dafür ist eine mächtige historische Mauer aus dem 14. Jahrhundert.
Die Sammlung des Bibelzentrums ist im Vergleich zu anderen Bibelgesellschaften sehr jung, weil das Gebäude des Nürnberger Bibelzentrums am 2. Januar 1945 vollkommen ausgebombt und dabei die Sammlung, die einige seltene Bibelübersetzungen sowie die Handschriften des Justus Jonas von 1550 enthielt, unwiederbringlich zerstört wurde.

Leiterin des Museums, Frau Astrid Seichter und Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm blättern in der Gumbertusbibel © Berny Meyer

Frau Astrid Seichter die Leiterin des Museums und Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm blättern in der Gumbertusbibel © Berny Meyer

Das BIBEL MUSEUM BAYERN zeigt in seiner Dauerausstellung historische Objekte aus mehreren Jahrtausenden Religionsgeschichte. Außerdem können Museumsgäste an vielen interaktiven Stationen unabhängig von Vorwissen oder Glaubenserfahrung die Bibel mit allen Sinnen erleben – Beispiel hierfür: die Aktivstation Gumbertus-Bibel (Original in der Bibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg), bei der eine historische Bibel mit aufwändigen Illustrationen für Museumsgäste zum Durchblättern anfassbar gemacht wird. Dazu Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm: „Es ist meine große Hoffnung, dass dieses Bibelmuseum einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann, die Bibel wieder mehr ins Gespräch zu bringen, über sie zu diskutieren, um die richtigen Auslegungen zu ringen und ihre Inhalte als Quelle von Kraft und Orientierung neu zu entdecken“. Das BIBEL MUSEUM BAYERN möchte mit Ausstellungsobjekten aus Islam und Judentum auch auf religiöse Vielfalt verweisen: „Wir möchten im Bibelmuseum bewusst auch zum Austausch über und zwischen den Religionen einladen“, so Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Bibelzentrums.

Sonderausstellung: Symbolträchtig: Weihnachten!
Symbolträchtig sind die Weihnachtsgeschichten von Matthäus und Lukas: Ihren Erzählungen entstammen die bekannten Bilder vom Kind in der Krippe oder vom Stern über Betlehem. Diese Bilder greifen religiöse Motive aus dem Umfeld des Neuen Testaments auf. Und sie üben Kritik an den Mächtigen ihrer Zeit. Die Weihnachtsgeschichten sind auch Geschichten des Empowerments der Schwachen: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen.“ (Lukas 1,52)
Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. fangen Christen an, ein Fest zur Erinnerung an die Geburt Jesu zu feiern. Die Umstände bei der Entstehung des Weihnachtsfestes stellen den neutestamentlichen Gedanken des Empowerments der Menschen auf den Kopf. Weihnachten entsteht als ein Fest der Macht.
Die Ausstellung „Symbolträchtig: Weihnachten!“ zeichnet die Zusammenhänge der Entstehung der neutestamentlichen Weihnachtsgeschichten und des Weihnachtsfestes nach. Und sie legt den religiösen Kern des Weihnachtsfestes frei, der im Lauf der Geschichte oft genug hinter den wirtschaftlichen und politischen Interessen zu verschwinden droht.
24. November 2022 bis 2. Februar 2023

www.bibelmuseum.bayern/de