Mitten im Herzen Regensburgs verbindet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie kunsthistorische Tiefe mit aktuellem Blick auf den Kulturraum Ostmitteleuropa. Seit Jahrzehnten widmet sich das Museum einem einzigartigen Fokus: dem künstlerischen Schaffen in den ehemals deutschen Siedlungsgebieten des östlichen Europas – und darüber hinaus. Die spannende Verflechtung von Kunst und Geschichte zieht sich wie ein roter Faden durch die ständige Sammlung ebenso wie durch das wechselnde Ausstellungsprogramm.
Das Kunstforum ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern ein lebendiger Schauplatz für Austausch, Dialog und Entdeckungen. Auch im Stadtpark rund um das Haus setzt sich die Sammlung fort: 15 Skulpturen im öffentlichen Raum erweitern den Museumsbesuch ins Freie – ein kulturelles Erlebnis in jeder Hinsicht.
Die Dauerausstellung „Woher kommen wir, wohin gehen wir?“ lädt zu einer eindrucksvollen Zeitreise ein: Über 100 Gemälde und Skulpturen erzählen Geschichten aus mehr als 200 Jahren europäischer Kunstgeschichte. Von der Ostsee bis zum Mittelmeer, von Breslau bis Prag – die präsentierten Werke spiegeln nicht nur kulturelle Vielfalt, sondern auch politische Umbrüche und künstlerischen Aufbruch wider. Besonders spannend: Die Schau zeigt, wie eng Ost und West, trotz Grenzen und Ideologien, über die Kunst miteinander verbunden blieben.

Lovis Corinth, Selbstbildnis, 1920, Öl auf Holz, Kunstforum Ostdeutsche Galerie / Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland, Foto: Wolfram Schmidt Fotografie
Ein Highlight im Ausstellungsjahr 2025 ist die Sonderausstellung „Lovis Corinth – Bildrausch“. Anlässlich des 100. Todestags des großen deutschen Impressionisten wirft die Schau einen intensiven Blick auf seinen kreativen Prozess. Zwölf originale Skizzenbücher Corinths – erstmals umfassend zugänglich gemacht – eröffnen faszinierende Einblicke in seine Motivwelt. Ergänzt durch Gemälde aus dem eigenen Bestand und hochkarätige Leihgaben entsteht ein vielschichtiges Bild seines Schaffens. Besonders innovativ: Besucherinnen und Besucher können digital in den Skizzenblättern blättern und Corinths Ideen quasi live folgen.
24. Oktober 2025 bis 18. Januar 2026
Parallel zur Corinth-Ausstellung beleuchtet die thematische Präsentation „Lückenlos? Kunstwerke erzählen Geschichte(n)“ die Ergebnisse des Ende 2025 auslaufenden Projekts zur Provenienzforschung. Die Kabinettausstellung versammelt einige Objekte aus dem Museumsbestand und stellt deren so genannte Werkbiografie dar. Darüber hinaus werden ausgewählte Gemälde in der Ausstellung „Lovis Corinth – Bildrausch“ sowie in der Dauerausstellung mit zusätzlichen Informationen zur Provenienz versehen und in das raumübergreifende Konzept eingebunden.
24. Oktober 2025 bis 1. Februar 2026