Das Theater Dortmund hat seinen Ursprung im Jahr 1904 und ist mit über 500 Mitarbeitern eines der größten Theater Deutschlands (Stand 2010). Das Theater gliedert sich in die sechs Sparten Konzerte, Musiktheater, Schauspiel, Ballett Kinder- und Jugendtheater und der Akademie für Theater und Digitalität, welche jeweils unter eigener künstlerischer Leitung stehen.
2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden?
Ein Weg durch die Stadt in fünf Texten und vielen Schritten. Mit Texten von Luna Ali, Sivan Ben Yishai, Ivana Sajko, Akin Şipal, Karosh Taha. In einer Fassung von Christopher-Fares Köhler, Sabine Reich & Julia Wissert
Die Eröffnungspremiere von Julia Wissert stellt Dortmund – seine Geschichte und Zukunft – ins Zentrum. Wie werden wir uns in Zukunft an Dortmund erinnern? Welche Spuren der Geschichte liegen unter dem Pflaster und welche Erinnerungen nehmen wir mit in die Zukunft? Und vor allem: wie schreiben wir Geschichte? Wer spricht und wer hat nichts zu sagen? Was können wir hörbar machen und wie schreiben wir in Zukunft eine andere Geschichte?
Mit diesen Fragen luden wir fünf Autoren nach Dortmund ein und sie fanden spannende Orte und Geschichten. Der Abend beginnt am Schauspiel, dann bewegen wir uns in kleinen Gruppen in drei Stationen durch die Stadt um gemeinsam auf dem Platz der Alten Synagoge (Opernvorplatz) den Abend zu beenden.
Akın Emanuel Şipal gründet eine neue Republik: eine Republik der Dichter und Denker, die die Geschichten ihrer Herkunft einschreiben in ihre Zukunft. Der Text wird an der Katharinentreppe zwischen Stadtbibliothek und Fußballmuseum inszeniert. Ivana Sajko erzählt von der Ankunft und der Hoffnung auf eine Zukunft, die anders und besser sein soll als die Gegenwart. Recherchiert hat sie in der Nordstadt und erleben können wir diese Geschichte am Hinterausgang des Hauptbahnhofs. Mit Karosh Taha und ihrem Text gehen wir in die Kielstraße 26, zum sogenannten Horror-Hochhaus und hören Geschichten aus der Zukunft und der Vergangenheit des Hauses. Am Platz der Alten Synagoge, dem heutigen Opernvorplatz, erinnert Sivan Ben Yishai in ihrem Text an die Zerstörung der Synagoge am Hiltropwall. Sie schlägt einen Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft und bis zum Neustart des Theaters. Luna Ali schließlich schafft mit ihrem Text eine Verbindung zwischen den Orten: mit ihr reisen wir durch die Stadt und die Zeit. Und kein anderer als der mythologische Vogel Phönix, der für die ewigen Wiederkehr und den Wandel steht, könnte besser durch Dortmund führen. Zusammen mit zwei magischen Stadtplaner:innen ist der Phönix unser Reiseleiter durch Zeit und Raum.
Mit dieser außergewöhnlichen Theaterarbeit laden wir alle Dortmunder ein, ihre Stadt und ihr Theater neu zu entdecken. Denn gerade jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, ist es wichtig, zusammenzuhalten und in Abstand und Distanz dennoch Begegnungen und Austausch zu ermöglichen.
1., 2. und 3. Oktober 2020
Neue Arbeit
Von der Schule bis zur Rente beherrscht sie unser Leben und strukturiert unsere Zeit: die Arbeit. Was wäre, wenn sie einfach verschwindet? Wie viele Jobs braucht man zum Leben? Und was hat Arbeit eigentlich mit Identität zu tun? Zwischen Start-up und Kickertisch, Home-Office und Schichtarbeit – auf dem Weg zur perfekten Work-Life-Balance suchen wir nach anderen Modellen, in denen es sich zu leben und arbeiten lohnt. Zusammen erspielen wir uns den Arbeitsplatz der Zukunft!
Uraufführung 17. Dezember 2020
Heidi – Auf der Suche nach der verlorenen Schönheit
Alle wollen schön sein. Finden wir andere schön, weil wir uns danach sehnen, geliebt zu werden? Keiner findet sich schön. Doch wenn sich keiner schön findet, wie können wir lieben? Im Recherche-Projekt Heidi – auf der Suche nach der verlorenen Schönheit sucht die Regisseurin Mizgin Bilmen gemeinsam mit Schauspieler:innen und Menschen aus Dortmund nach dem Schönen. Sie suchen in Casting – Shows, in der Literatur und begegnen dabei vielen Menschen und Geschichten. Die Schönheit finden sie vielleicht dort, wo man sie am wenigsten vermutet.
Uraufführung 28. Januar 2021