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Die Kunsthalle München zeigt die bisher größte Retrospektive des französischen Künstlers JR (*1983) in Deutschland. Seine Ausstellungsorte sind eigentlich die Straßen dieser Welt. Dort erregt er auch Aufmerksamkeit bei jenen, die sonst keine Museen besuchen.

Berühmt wurde JR durch Fotografien unbekannter Personen, die er in riesigen Formaten auf Häuserfronten, Eisenbahnzüge, Containerschiffe oder gar Grenzmauern plakatiert. Im Fokus stehen Menschen, deren Würde und Rechte im politischen Diskurs oft übergangen werden. Ihnen verleiht JR mit seiner Kunst auf ebenso scharfsinnige wie einfühlsame Weise Sichtbarkeit.

Zu seinen jüngsten Projekten gehören die großflächige Beklebung eines Hochsicherheitsgefängnisses in Kalifornien, ein Titelbild des TIME-Magazins über Waffen in Amerika, ein monumentales Wandgemälde in einem Pariser Vorort oder eine riesige Installation am Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko. Indem er selbst anonym bleibt und keine Erklärung zu seinen Werken abgibt, überlässt JR die Interpretation den Porträtierten und den Vorbeigehenden: Mit seiner Arbeit möchte er Fragen aufwerfen und die Menschen zum Dialog anregen.

Anhand ausgewählter Fotografien, Videos, Modellen und wandfüllender Pastings lässt die multimediale Ausstellung JRs nur auf begrenzte Dauer angelegte Projekte wiederaufleben.
26. August 2022 bis 15. Januar 2023

www.kunsthalle-muc.de