Mit Benamor bringt das MusikTheater an der Wien in der Saison 2025/26 eine echte Rarität erstmals auf die Wiener Operettenbühne – ein musikalisches Juwel aus dem Spanien der 1920er-Jahre, inszeniert von Christof Loy.
Der Sultan Darío will seine Schwester Benamor endlich verheiraten. Was beide nicht ahnen: Darío ist eigentlich eine Frau, und Benamor ist ein Mann. Ihre Mutter Pantea hat beide im jeweils anderen Geschlecht erzogen, weil ein erstgeborenes Mädchen nach altem Recht ebenso getötet werden muss wie ein zweitgeborener Junge. Doch nun kommen heiratswillige Personen königlicher Herkunft von nah und fern, und der Geschlechtertausch droht aufzufliegen – zumal Benamor so gar nicht den Erwartungen an eine Prinzessin gehorchen will und der Sultan ein beunruhigendes Interesse an einem der Brautwerbenden entwickelt …
Der 1879 geborene Pablo Luna war einer der erfolgreichsten Komponist*innen von Zarzuelas, der spanischen Form der Operette, und Revuen zwischen 1900 und der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges. Seine Operette Benamor wurde 1923 in Madrid uraufgeführt und steht mit dem zweifachen Geschlechtertausch und vielen sexuellen und kulturellen Anspielungen ganz im Geist der „wilden“ 1920er-Jahre, die auch in Spanien eine Zeit des Aufbruchs waren. Ähnlich wie in Wien Franz Lehár verbindet Luna die traditionelle Musik der Zarzuela (etwa im berühmten Feuertanz im zweiten Akt) mit den Modetänzen Shimmy oder Foxtrott zu einer ganz eigenen Klangsprache. Regisseur Christof Loy hat Benamor bei einer Aufführung in Madrid entdeckt und wird mit dem selten gespielten Werk zum ersten Mal in Wien eine Operette inszenieren. Auf der Bühne ist ein Ensemble aus eingespielten Zarzuela-Darstellenden zu erleben, angeführt von den beiden aufstrebenden Opern-Stars Marina Monzó als Benamor und Federico Fiorio als Darío.
Österreich Premiere 23. Januar
weitere Aufführungen: 25., 27. und 29. Januar, 1., 3., 5. und 7. Februar 2026