Das Osterfestival Tirol versteht sich als Austausch verschiedener Kulturen und ihrer Religionen. Der Einblick in andere Welten ergibt sich aus den jährlich wechselnden Themen, die sich jeweils mit einem Kulturkreis intensiver auseinandersetzen.
Das Osterfestival Tirol verbindet verschiedenste Kunstformen unter einem jährlich wechselnden Motto: Tanz und Performance, Musik und Film, Lesungen und Gespräche. Junge Ensembles und bekannte Künstler aus verschiedenen Richtungen gestalten außergewöhnliche Abende mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen. Die 40 Veranstaltungsorte sind ebenso unterschiedlich wie die Programmpunkte: Kirchen, Theater, Universität und mehr werden zur Bühne. Jedes Jahr stellt die Galerie St. Barbara das von ihr veranstaltete Osterfestival Tirol unter ein Motto, nicht selten unter eines, dass an die starken Gefühle und die elementaren Dinge des Lebens appelliert. Diesmal soll es die „Liebe.“ sein, die das Programm leitet, die göttliche, wie sie in den sakralen Werken des Barocks zu hören ist, aber auch die weltliche, die in der modernen Musik und im Tanz ihren Niederschlag findet.
Hier ein paar Highlights des diesjährigen Festivals:
Rhythmus und Rausch
Mit Nähe und Distanz spielt die Performance Rhythmus & Rausch der österreichischen Choreographin Helene Weinzierl. Die Grenzen zwischen Darstellerinnen, Darstellern und Publikum fließen ineinander. Wie kann in dieser Anonymität persönliche Annäherung stattfinden? Eine faszinierende Puzzlelandschaft entsteht, die sich von einem strukturierten Chaos in einen energetischen Sog voller körperlicher Intensität verwandelt. Das Salzlager wird zunehmend essenzieller Teil des Stücks. 1995 gründete Helene Weinzierl CieLaroque, eines der meist tourenden Ensembles der österreichischen Tanzszene. In ihren choreographischen, interdisziplinären Arbeiten setzt sie sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Für ihre Stücke erhielt sie zahlreiche internationale Preise.
24. März
Klangräume – Vanessa Porter
Eine der vielseitigsten Perkussionistinnen unserer Zeit, Vanessa Porter, verbindet in ihren Auftritten aktuelle Werke mit Improvisation, Elektronik wie auch darstellender Kunst und lässt einzigartige Klangräume entstehen. So auch an diesem Abend, der in Zusammenarbeit mit dem Osterfestival Tirol entstanden ist. Die vier Kompositionen erforschen auf ganz unterschiedlichen Wegen den Raum des Salzlagers. Im Zentrum steht Rebecca SAUNDERS’ Dust. Ein Werk, das sowohl mit dem Gewicht des Klangs als auch der Interpretin spielt und dies fühlbar zu machen versucht. Enchanted Invocation von Augusta READ THOMAS ist wie eine Meditation für Vibraphon und fünf Crotales, in der die „flüssigen“ Harmonien des Instruments verschwimmen und sich langsam auflösen. Auf anderen Fährten bewegt sich Younghi PAGH-PAAN. In Ta-Ryong IV nimmt sie archaisch-rhythmische Elemente der koreanischen Volksmusik auf. Zu ihren Schülerinnen gehört Elnaz SEYEDI. Glasfluss spielt mit Gegensätzen, mit dem Verwandeln und Auflösen von dominanten Klängen. Ein Abend, der Räume öffnet.
29. März
Soapéra – Mathilde Monnier
Soapéra ist eine sinnlich-verspielte Performance-Installation über die Wandlungsfähigkeit von Materie. Formen entstehen, erscheinen und verschwinden, Abstraktes folgt Figurativem, Chaos auf Ordnung. Mathilde Monnier, eine der wichtigsten Choreographinnen Frankreichs, versteht Tanz als ständiges Wechselspiel mit anderen Kunstformen. Seit 1984 entwickelt sie gemeinsam mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern Stücke, Performances und Installationen. In Soapéra arbeitet sie mit dem bildenden Künstler Dominique Figarella zusammen. In seinen Assemblagen und Mixed-Media-Arbeiten verbindet er Malerei, Objekte, Projektionen und Spiegelungen. Die bildende Kunst wird zum performativen Element. In steter minimaler Bewegung und Veränderung entsteht eine mächtige, rätselhafte Form. Schaum? Schnee? Nebel? Eine Skulptur aus Nichts, die den Raum erobert.
7. April
24. März bis 9. April 2023