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Im Märkischen Museum präsentiert das Stadtmuseum Berlin Ausstellungen und Objekte zur Geschichte, zur Kultur und zum Alltag der Stadt.

 

Das weithin sichtbare Bauwerk im Köllnischen Park entstand zwischen 1899 und 1908 als nach damaligem Verständnis hochmodernes Museum. Seine historisierende Architektur veranschaulicht auf einzigartige Weise regionale Baustile aus verschiedenen Epochen. Zugleich war es das erste speziell als Stadtmuseum konzipierte Gebäude der Welt und eines der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffneten Berliner Museen.
Seit Herbst 2016 wir das Märkische Museum für das 21. Jahrhundert fit gemacht. Dazu gehört neben neu geschaffenem Raum für wechselnde Sonderausstellungen und Sonderpräsentationen eine vollständig überarbeitete, teils multimediale Dauerausstellung zur Berliner Geschichte.
Neue Wege beschreiten auch die [Probe]Räume, die spannende Einblicke in die Museumsarbeit bieten. Mit dem benachbarten Marinehaus wird das Märkische Museum nach umfassender Sanierung das Herzstück eines Museums- und Kreativquartiers am Köllnischen Park bilden.

Sonderausstellung: Chaos & Aufbruch – Berlin 1920|2020
Über Nacht verdoppelte sich 1920 die Einwohnerzahl Berlins. Durch Eingemeindung benachbarter, bis dahin selbstständiger Städte und Gemeinden entstand eine der größten Städte der Welt. Das Märkische Museum präsentiert aus diesem Anlass bis Mai 2021 eine umfangreiche Sonderausstellung. Mit Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart Berlins geht sie der Frage nach, wie aus einem chaotischen Umbruch ein konstruktiver Aufbruch gestaltet werden kann: Wie kann Großstadt gelingen?
Am 1. Oktober 1920 wurden durch das „Groß-Berlin-Gesetz“ 27 Gutsbezirke, 59 Landgemeinden sowie die sieben bisher selbständigen Städte Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Neukölln, Schöneberg, Spandau und Wilmersdorf nach Berlin eingemeindet. Die Einwohnerzahl wuchs dadurch auf 3,8 Millionen Menschen, das Stadtgebiet verdreizehnfachte sich. Berlin wurde neben New York und London zu einer der größten und bevölkerungsreichsten Städte der Welt.

Politik für alle
Mit nun 20 Bezirken bemühte sich die Kommune, die großen finanziellen und sozialen Ungleichgewichte zwischen den teils sehr unterschiedlichen Stadtteilen auszugleichen. Eine „Politik für alle“ hatte zum Ziel, allen in der Stadt lebenden Menschen einen Mindeststandard bei Bildung, Gesundheit, Wohnen und Erholung zu ermöglichen. Zudem war endlich auch eine einheitliche Verkehrs- und Stadtplanung möglich. Das Groß-Berlin-Gesetz war somit die Grundlage für die Stadt von heute – für die Metropole Berlin.
Eine historische und eine aktuelle Zeitebene laden in der Ausstellung zu einer Entdeckungsreise ein, die von den Problemen der Stadt über Lösungsansätze bis hin zu ihrem Zukunftspotential führt. Dabei geht es um Wohnen, Verkehr, Erholung, Verwaltung, um die Anbindung an das Umland und auch um Identität.
„Chaos & Aufbruch – Berlin 1920|2020“ ist die zentrale Ausstellung des Kooperationsprojekts Großes B – dreizehnmal Stadt des Stadtmuseums Berlin mit den zwölf Berliner Bezirksmuseen. Begleitet wird sie von einem umfangreichen Programm und dem Online-Portal 1000x.berlin mit Fotografien und Biografien aus einhundert Jahren „Groß-Berlin“.
Bis 30. Mai 2021

www.stadtmuseum.de