Die Museumsinsel in Berlin ist ein grandioses Gesamtkunstwerk mit fünf weltweit berühmten Museumsbauten, die in einem außergewöhnlichen Ensemble versammelt sind. Neben der Nofretete zählen der Pergamonaltar und das Ishtar-Tor zu den wichtigsten Ausstellungsstücken. Seit 1999 ist die Berliner Museumsinsel mit dem Titel Welterbe der UNESCO ausgezeichnet.

Mit der Eröffnung des Alten Museums im Jahr 1830 werden historisch bedeutsame Sammlungen und Kunst erstmals der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Die Idee eines Museums, das allen offensteht, reicht bis in die Zeit der Aufklärung und ihrer Bildungsideale zurück. In den folgenden 100 Jahren entstehen auf dem Areal fünf Museen. Ab Ende der 1870 heißt die Museumsinsel auch so.
Das Bürgertum fordert schon länger öffentlich zugängliche Kunstsammlungen, doch es dauert bis der Vorschlag einer Ausstellung tatsächlich umgesetzt wird und das erste Museum seine Pforten öffnet. Nachdem König Friedrich Wilhelm II. den Vorschlag einer Kunstsammlung aufgegriffen hat, öffnet 1830 das Alte Museum, Preußens erstes öffentliches Museum. Karl Friedrich Schinkel, Preußens bedeutendster Baumeister, hat die Entwürfe geliefert.
Fast 30 Jahre später kommt das königlich-preußische Museum – heute: Neues Museum – hinzu. 1876 wird die Nationalgalerie eröffnet – heute Alte Nationalgalerie. Es dauert bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts das Ensemble zu vervollständigen. 1904 eröffnet das Kaiser-Friedrich-Museum – heute Bode-Museum – und 1930 das Pergamonmuseum.

Das Pergamonmuseum
Das dreiflügelige Pergamonmuseum von Alfred Messel ist mit rund einer Million Besuchern pro Jahr das meistbesuchte Museum Berlins. Im Rahmen des Masterplans Museumsinsel wird das Pergamonmuseum schrittweise saniert und bis 2025 um einen vierten Flügel ergänzt. Im Zuge dieser Sanierung ist der Saal mit dem Pergamonaltar 2020 geschlossen. Das Ischtar-Tor, die Prozessionsstraße, das Marktor von Milet sowie das Museum für Islamische Kunst sind weiterhin zu sehen. Im neuen gläsernen Flügel werden das Kalabscha-Tor, die Säulenhalle des Königs Sahure, und die Tell-Halaf-Fassade ausgestellt.

Das Bode-Museum
Das Bode-Museum ist bereits seit 2005 generalsaniert. Es beherbergt in frischem Glanz eine umfangreiche Skulpturensammlung vom Mittelalter bis zum späten 18. Jahrhundert sowie Schätze des Museums für Byzantinische Kunst und des Münzkabinetts. Seit Juli 2019 können Besucher auch wieder das James-Simon-Kabinett in seinem ursprüngliche Raum besuchen, welches als Folge des Antisemitismus unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aufgelöst worden war.
Im Sommer ist das gegenüberliegende Ufer wegen des schönen Blicks auf die nördliche Spitze der Museumsinsel ein beliebter Treffpunkt der Berliner und ihrer Besucher.

Neues Museum
1841 beginnt Friedrich August Stüler mit dem Bau des Neuen Museums. Er nutzt Dampfkraft und industriell gefertigte Trägerkonstruktionen: bautechnisch eine Sensation. Im Zweiten Krieg wird das Museum stark zerstört und bleibt bis 1999 eine Ruine. Insgesamt zehn Jahre dauerten der anschließende Wiederaufbau und die Sanierung durch den renommierten Architekten David Chipperfield. Seit der spektakulären Wiedereröffnung 2009 sind hier ausgewählte Ausstellungstücke des Ägyptischen Museums, der Papyrussammlung, des Museums für Vor- und Frühgeschichte sowie der Antikensammlung untergebracht. Das Prunkstück im Neuen Museum ist die Nofretete.

Die Alte Nationalgalerie
Wie ein antiker Tempel erhebt sich die Alte Nationalgalerie mit ihrer Treppenanlage über die Museumsinsel. Vorbild für den Architekten Friedrich August Stüler ist die Akropolis von Athen. Das zwischen 1867 und 1876 erbaute Gebäude zeigt Gemälde und Skulpturen des Klassizismus, der Romantik, des Biedermeier, des Impressionismus und der beginnenden Moderne. Hier hängen Werke von Caspar David Friedrich, Karl Friedrich Schinkel, Karl Blechen, Adolphe Menzel, Edourad Manet, Claude Monet, Auguste Renoir. Max Liebermann sowie Lovis Corinth. Auch die wohl schönste Skulptur Preußens, die berühmte Prinzessinnengruppe von Johann Gottfried Schadow, steht in der Alten Nationalgalerie.

Das Alte Museum
Das vom Baumeister Karl Friedrich Schinkel entworfene klassizistische Gebäude mit einer schönen Rotunde, Kuppel und Säulenportal ist 1830 das erste Museum auf der Insel. Nach Umbaumaßnahmen zeigt das Museum die ständige Ausstellung Neue Antike im Alten Museum (Antikensammlung mit Gold-Schatzkammer) mit antiker Kunst und Skulpturen.

www.smb.museum