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Im Rückblick auf die Vergangenheit eröffnen sich im dritten KlassikSonntag neue Klangwelten. Unter der Leitung von Dirk Joeres spielt die Westdeutsche Sinfonia Leverkusen, Solisten sind der Geiger Florian Geldsetzer und Gabriel Bala, der die Viola spielt. 

1931 arrangiert Anton von Webern Schuberts schlichte, für Klavier komponierte Sechs Deutsche Tänze D 820 für Orchester. Obwohl er dem Ausgangsstück vollkommen treu bleibt, gelingt Webern ein Bravourstück an Farbenreichtum und Differenziertheit. Mozart greift in der Sinfonia concertante auf das barocke Concerto grosso zurück, dem Vorläufer des Solokonzerts. Zwischen Soloinstrumenten und dem gesamten Orchester entspinnt sich ein geistreicher musikalischer Dialog, der gleichermaßen unterhält wie berührt. Wie so viele Kompositionen Mozarts hat auch die Sinfonia durch den Einsatz als Filmmusik den Eingang in die Populärkultur gefunden. Gleiches lässt sich über Griegs „Aus Holbergs Zeit“ behaupten.
Der norwegische Komponist spürte 1884 anlässlich des 200. Geburtstags des Dichters Ludvig Holberg in einer Tanzsuite dem Frühbarock aus der Perspektive der Spätromantik nach. Barocke französische Tanzformen treffen auf die moderne Behandlung des Streichorchesters und resultieren in einem originellen neoklassizistischen Klangbild. Auf die Klassik besinnt sich auch Sergej Prokofjew in seiner „Symphonie classique“ zurück, in der er den Stil Haydns und Mozarts mit Brillanz und einer Portion Humor überschreibt. Oder mit den Worten des Komponisten; „Wenn Haydn heute noch lebte, dachte ich, würde er seine Art zu schreiben beibehalten und dabei einiges vom Neuen übernehmen.“
25. Februar 2024

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