Die Ausstellung untersucht das Singen als Akt des Widerstands und der Ermächtigung aus der Perspektive zeitgenössischen Kunstschaffens. Die Ausstellung vereint etwa 20 Künstler, für die das Singen einen wesentlichen Bezugspunkt innerhalb ihrer künstlerischen Praxis darstellt.
Neuinterpretationen und Adaptionen sowie die partizipative Dimension des Singens liegen dabei besonders im Fokus der Schau. In diesem Sinne ist der Titel als Aufruf zu verstehen, sich um gemeinsame Ideale und Ziele zu vereinen und betont damit die politische Dimension des Singens. Wenn Künstler die Ursprünge populärer Lieder erforschen oder traditionelle Formen wie Lyrik oder Balladen übernehmen und mit zeitgenössischen Themen zusammenführen, treffen Politik und Nostalgie, Tradition und Moderne aufeinander.
In mehreren Projekten dient die transkulturelle Neuinterpretation von Musik als Ermächtigungsstrategie. Diese Künstler verwenden Musik als Möglichkeit, sich gegen systematische Unterdrückung und Entrechtung von Minderheiten zu wehren, indem sie ihnen eine Stimme geben. Die Werke der Ausstellung eröffnen weiters vielfältige Bezüge zu traditionellen Chorformen – vom Chor der antiken Tragödie über die Choräle in der klassischen Musik bis hin zu Gesängen während politischer Demonstrationen.
In einer attraktiven Ausstellungsarchitektur vereint die Schau im Großen Saal des Museums Videoinstallationen und performative Projekte mit visuellen Kunstwerken, die sich mit Stimme und Gesang auseinandersetzen und den Besuchern umfangreiche visuelle, auditive und emotionale Erfahrungen ermöglichen. In Zusammenarbeit mit Chören und Initiativen zeitgenössischer Künstler entstehen Auftragswerke, um die Themen der Ausstellung weiter zu vertiefen. Workshops und partizipative Installationen laden die Besucher dazu ein, sich auch selbst in die Schau einzubringen.
bis 5. Januar 2025
www.lentos.at