Bis 22. September 2025 stellt die Wechselausstellung im Sigmund Freud Museum Wien fünf aktuelle psychoanalytische Schulen vor, deren Gemeinsamkeiten und Differenzierungen die Psychoanalyse als eine vielschichtige und progressive Wissenschaft des Unbewussten ausweisen.

Die unendliche Analyse. Psychoanalytische Schulen nach Freud präsentiert anhand von Interviews mit fünf in New York, Dublin und Berlin praktizierenden Psychoanalytiker:innen folgende psychoanalytische Richtungen im Detail: die Objektbeziehungstheorien, die relationale Psychoanalyse, die Selbstpsychologie, die strukturale Psychoanalyse wie auch die Trieb- und Konflikttheorie. Kuratiert wurde die Ausstellung von der Philosophin und Psychoanalytikerin Esther Hutfless.
Die Behandlung von psychischen Leidenszuständen und die Annäherung an das Unbewusste beschreibt Freud in Die endliche und die unendliche Analyse (1937) als unabschließbare Aufgabe, die bis heute zu zahlreichen Revisionen und Weiterentwicklungen seiner Theorie geführt hat.

Sigmund Freud, 1921, Foto Max Halberstadt © Sigmund Freud

Sigmund Freud, 1921, Foto Max Halberstadt © Sigmund Freud

Weiterentwicklung von Freuds Theorien
Generationen nach Freud haben seine Ansätze aktualisiert und dort weiterentwickelt, wo sie Lücken aufwiesen oder zu wenig ausgearbeitet sind, wo Widersprüche offenkundig werden, wo sich durch vermehrte klinische Erfahrungen neue Problemfelder ergeben und wo die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse auch zur Veränderung psychischer Leidenszustände führt, die es zu verstehen gilt. Aber auch da, wo innerhalb des psychoanalytischen Diskurses Konflikte um die Interpretation und Bedeutung bestimmter Konzepte und Begriffe auftreten, wird an der Psychoanalyse in Theorie und Praxis weitergearbeitet – es entstehen fortwährend Verästelungen, aus denen sich im Laufe der Zeit verschiedene psychoanalytische „Schulen“ herauskristallisieren.

Präsentation mit fünf Stationen
Die Ausstellung stellt an fünf Stationen jeweils eine der ausgewählten psychoanalytischen Schulen zusammen mit einer bedeutenden Vertreterin oder einem Vertreter bzw. einer wichtigen „Gründungsfigur“ vor. Die gezeigten Videointerviews sind aus Gesprächen der Kuratorin Esther Hutfless mit den Psychoanalytiker:innen entstanden und geben einen Einblick in die individuellen sowie schulen- und theoriespezifischen Zugänge und in die Aktualität der psychoanalytischen Auseinandersetzung sowohl in Zusammenhang mit klinischen als auch gesellschaftspolitischen Fragestellungen.
14. Dezember 2024 bis 22. September 2025
www.freud-museum.at

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