Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Diese, von der Bundesstiftung Aufarbeitung herausgegebene Schau mit 26 Ausstellungstafeln, lädt „mit Texten, Bildern und Videos (per QR-Code abrufbar) zu einer anschaulichen Zeitreise durch das „Leseland DDR“ ein.

Ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem Giftschein zugänglich war und Post und Reisende aus dem Westen nach Gedrucktem gefilzt wurden.

Blick in die Ausstellung "Leseland DDR" im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, 2023 © Foto: Theresa Wappes

Blick in die Ausstellung „Leseland DDR“ im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, 2023 © Foto: Theresa Wappes

„Leseland DDR“ erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Tafeln der Ausstellung führen aber auch in die Welt der Krimis, Märchen und Science-Fiction ein, sie berichten von der Literatur aus der Sowjetunion, den schreibenden Arbeitern des sozialistischen Realismus und sie lassen in alte Kochbücher blicken. Die Schau wirft Schlaglichter auf die grenzüberschreitende Kraft, die die deutsch-deutschen Schriftstellerkontakte, das Radio und Fernsehen aber auch die Bücher entfalteten, die Weltreisen über die Mauern des Landes hinweg ermöglichten. Mit den Schriftstellern in der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema in der Gegenwartsliteratur endet die Zeitreise.“
22. September 2023 bis 28. Januar 2024

www.gleimhaus.de