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Herzlich willkommen an Deutschlands größter Goldlagerstätte – dem Eisenberg in Korbach. Helm auf, Gummistiefel an, dann geht es hinein in den sagenumwobenen Goldberg.

Gänge, Schichten und Mineralien erzählen von Jahrmillionen Erdgeschichte, der kräftezehrenden Arbeit mittelalterlicher Bergleute und wiederkehrenden Versuchen moderner Glücksritter aus aller Welt, um das edle Erz des Waldecker Landes zu bergen. So bietet das Besucherbergwerk in der früheren Bergbausiedlung Goldhausen ein spannendes und lehrreiches Abenteuer für Gäste aus aller Welt.
Das Bergwerk ist fast so belassen wie es war. Dadurch hat es seine Einzigartigkeit behalten. Der Goldbergbau mit einfachsten Mitteln, sowie die Geologie stehen hierbei im Vordergrund. Versetzen Sie sich mit einem Besuch im Goldbergwerk in die Lage eines Bergarbeiters im Mittelalter und machen Sie sich einen Eindruck über dessen Arbeitsalltag.

Historie
Schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus erwähnt in seinen „Analae Germania” einen goldführenden Fluss, den die hier wohnenden Menschen „Aedra” nannten – die heutige Eder mit ihrem bekannten Stausee im Herzen des Waldecker Landes. So machten sich die Bewohner im Laufe der Jahrhunderte auf die Suche, woher das Gold kommt. Sie entdeckten den Eisenberg als Lagerstätte. Schon im 11. und 12. Jahrhundert gab es dort Tagebau, dessen Spuren noch heute in der Landschaft zu sehen sind.
Um 1200 stießen die Goldgräber in die Tiefe vor und durchlöcherten den Eisenberg in den folgenden 400 Jahren wie einen Schweizer Käse. Rund 20 Kilometer Such- und Abbaustrecken sind auf engem Raum dokumentiert. Schließlich rühmte auch der große deutsche Philosoph und Naturforscher Albertus Magnus das Gold vom Eisenberg, zugleich die älteste schriftliche Erwähnung: „Das Gold jedoch, das in unseren Zeiten in reichlicherem Maße gefunden wird, kommt aus dem Königreich Böhmen, und neuerdings wird in Teilen des teutonischen Westfalens, in einem Orte, der Curbeth genannt wird, in einem gewissen Berge Gold gefunden … ”, schrieb Albertus Magnus 1254 in seinem Werk „Oe Mineralibus”.
Zentimeterweise trieben sich die Bergleute in Mittelalter und früher Neuzeit in den Fels, um das erzhaltige Gestein zu bergen. Die Blütezeit lag im 16. Jahrhundert, aber zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) schlief der Bergbau wieder ein. Insgesamt rund 1.2 Tonnen reines Gold entlockten die Bergleute in harter Arbeit über die Jahrhunderte.
Und auch heute noch steckt über eine Tonne Gold im Eisenberg. Wirtschaftlich lässt sich das edle Metall indes nicht mehr gewinnen. Im 20. Jahrhundert entfachte Carl Theodor Rauschenbusch aus dem Siegerland einen neuen Goldrausch am Eisenberg, der in ganz Deutschland für Schlagzeilen sorgte. Seit 1917 ging Rauschenbusch ans Werk, entdeckte alte Stollen, erschloss bis in die 30er Jahre neue Gruben, doch wurden auch seine Hoffnungen enttäuscht.
Von 1974 bis in die 90er Jahre war es dann der Geologe Dr. Jens Kulick, der auf Rauschenbuschs Spuren die Zeugnisse des Goldbergbaus dokumentierte. Kurz vor seinem Tode ließ Kulick den Eisenberg als herausragendes mittelalterliches Industriedenkmal durch das Land Hessen schützen. Schnell reiften danach die Pläne, einen Teil des Goldbergbaus auch für Besucher zu erschließen.

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