Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Große Landesausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Der dritte Teil der Ausstellungstrilogie „Gier. Hass. Liebe.” Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem schönsten aller Gefühle, seiner verbindenden, manchmal jedoch zerstörerischen Kraft. 40 Liebes-Geschichten zeigen, wie Liebe die Menschen im Land zusammenhält und stärkt, aber auch verboten oder fanatisch sein kann. Eine kleine Auswahl:

(K)EIN HOCHZEITSKLEID
Die Hochzeit ist bislang gescheitert, die Liebe nicht: Nach Maßstäben deutscher Behörden konnte der aus Gambia stammende Lebensgefährte einer Ravensburger Lehrerin seine Identität bislang nicht zweifelsfrei nachweisen. Das machte eine Heirat unmöglich. Aus Frust fertigte sie ein Hochzeitskleid aus Kopien amtlicher Schriftstücke. Bisher ist der Mann lediglich geduldet – er bekam keine Geburtsurkunde, kein Aufenthaltsrecht, nur eine Steuernummer.

MUSIKALISCHE LIEBESGRÜSS
Ein Land, keine Hymne. Dieser Zustand schien den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten SDR und SWF im Jahr 1985 unhaltbar. Zumal die Anregung zu einem Wettbewerb für ein „Baden-Württemberg-Lied“ anscheinend aus der Politik kam – wegen der Stärkung des „Landesbewusstseins“. Wenn die Menge der eingereichten Vorschläge der Maßstab ist, war die Aktion ein voller Erfolg: 450 Vorschläge wurden eingereicht. Eine Hymne von Dauer hat sich jedoch nicht etabliert. Von der musikalischen und textlichen Qualität einiger Beiträge können sich die Besucher*innen in der Ausstellung selbst ein Bild machen.

ZEICHEN DER LIEBE
Als der württembergische König Wilhelm I. 1816 seine verwitwete Cousine Catharina Pawlowa heiratete, wurde sie zur Hoffnungsträgerin für das bitterarme Land. Sie brachte als Schwester des russischen Zaren eine erhebliche Mitgift mit und gewann die Herzen durch soziales Engagement. Ihr früher Tod wurde auch als Aufopferung für das Land inszeniert. Dafür steht die Grabkapelle auf dem Stuttgarter Rotenberg – und die sterblichen Überreste des Araberhengstes Goumousch Bournu. In ihrem Auftrag war er in Damaskus für den königlichen Marstall gekauft worden, aber sie erlebte seine Ankunft nicht mehr. Ihr Gemahl ließ das Pferdeskelett aufbewahren.

TATKRÄFTIGE NÄCHSTENLIEBE
Für Zivilcourage und beherztes Eingreifen ist fast niemand zu alt. Das hat eine 82-Jährige bewiesen, als sie in einem Laden in Neckarsulm eine Gewalttat beobachtete. Ein Mann schlug dort seine ehemalige Partnerin zu Boden und trat auf sie ein. Die Rentnerin reagierte prompt und versetzte dem Täter Hiebe mit ihrem Gehstock. Mit Erfolg: Der überraschte Mann ließ von seinem Opfer ab. Die Polizei schätzt, dass die alte Dame damit Schlimmeres – möglicherweise lebensgefährliche Verletzungen – verhindert hat.
bis 23. Juli 2023

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

www.hdgbw.de