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Das Haus der Geschichte Österreich ist das erste zeitgeschichtliche Museum der Republik. Zeitgemäß vermittelt und pointiert erzählt, lädt das neue Museum in der Hofburg zur Auseinandersetzung mit der ambivalenten österreichischen Geschichte ein. Ausgehend von der Gründung der demokratischen Republik 1918 werden gesellschaftliche Veränderungen und politische Bruchlinien thematisiert sowie Fragen gestellt, die damals wie heute Österreich und Europa bewegen.

Dauerausstellung: Neue Zeiten: Österreich seit 1918
Entdecken Sie Österreichs jüngste Geschichte – Zeitgeschichte bewegt.
Österreich blickt auf ein bewegtes Jahrhundert zurück. Die Ausrufung der demokratischen Republik 1918 ist Ausgangspunkt der erneuerten hdgö-Hauptausstellung „Neue Zeiten: Österreich seit 1918“. Darin werden Einblicke in die wichtigsten politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts bis in die Gegenwart geboten. Außergewöhnliche Objekte, teils noch nie gezeigte Dokumente, künstlerische Positionen und interaktive Medienstationen machen Zeitgeschichte für Klein und Groß erlebbar – in historischen Räumen mit zeitgemäßer Architektur und Gestaltung.
In „Neue Zeiten – Österreich seit 1918“ erzählen wir Österreichs Geschichte seit 1918 neu. Gegliedert in acht Themenbereiche gehen wir von Fragen aus, die damals wie heute die Menschen bewegen und zeigen, wie sich Gesellschaft und Demokratie in den letzten rund 100 Jahren verändert haben. Den Auftakt bildet die Auseinandersetzung mit den Gründungsjahren der Ersten Republik. Daran anschließend bieten sich viele Möglichkeiten zu thematischen Vertiefungen entlang einer Zeitleiste:
1918/21: Chancen einer Zeitenwende – Die Republik schafft neue Möglichkeiten, viele bleiben ungenützt.
Aus der Krise … in die Krise – Wirtschaftliche und soziale Herausforderungen prägen die kurze Phase der Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg.
Diktatur, NS-Terror, Erinnerung – Die Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur, die nationalsozialistische Herrschaft und ihre langen Nachwirkungen bis heute.
Das ist Österreich!? – Was Österreich auszeichnet oder als „österreichisch“ gelten kann, wird immer wieder neu diskutiert.
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder – Wirtschaft und Alltag nach 1945: Zwischen Konsum und Konsens.
Grenzen verändern? – Grenzen schränken ein, halten zusammen und auseinander – an ihnen zeigen sich politische und gesellschaftliche Veränderungen.
Gleiche Rechte?! – Personen und einzelne Gruppen kämpften und kämpfen um gesellschaftliche Anerkennung und rechtliche Gleichstellung.
Macht Bilder! – Wie dieses Jahrhundert der Bilder wahrgenommen wird, können auch Sie mitbestimmen!

Neue Zeiten: Österreich seit 1918: eSeL.at - Lorenz Seidler

Neue Zeiten: Österreich seit 1918: eSeL.at – Lorenz Seidler

Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów.
Das Haus der Geschichte Österreich zeigt von 5. Mai bis 14. November 2021 die Ausstellung „Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów“, die in Kooperation zwischen dem Naturhistorischen Museum Wien, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors entstand.
Die Kuratorin Dr. Margit Berner entdeckte 1997 eine Schachtel mit der Aufschrift „Tarnow Juden 1942“ in der Anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien. Enthalten waren darin nummerierte Fotografien von jüdischen Familien. In jahrelanger Forschung gelang es ihr, die Fotos durch verstreute Aufzeichnungen und umfangreiche Archivrecherchen namentlich zuzuordnen und die Todes- sowie Lebenswege der Portraitierten zu rekonstruieren.
Die Fotos waren Teil eines Projektes zur Erforschung „typischer Ostjuden“, das die Wiener Wissenschafterinnen Dora Maria Kahlich und Elfriede Fliethmann 1942 in der deutsch besetzten polnischen Stadt Tarnów in der Nähe von Krakau durchführten. Mit kaltem Blick untersuchten und fotografierten sie „rassenkundlich“ mehr als hundert jüdische Familien, insgesamt 565 Männer, Frauen und Kinder. Von diesen überlebten nur 26 den Holocaust und konnten später davon berichten. Am Massenmord waren deutsche und österreichische Täterinnen und Täter beteiligt. Die Ausstellung zeigt das ehrgeizige Vorgehen der beiden jungen Anthropologinnen, die durch die kriegsbedingte Abwesenheit ihrer männlichen Kollegen Karriere machen konnten. Die Schau vermittelt auch Einblicke in das Leben der jüdischen Gemeinschaft der einst im Habsburgerreich gelegenen Stadt in der Zeit vor 1939 sowie während der Jahre der Verfolgung und Vernichtung.
Eine Ausstellung des Naturhistorischen Museums Wien, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors.
5. Mai bis 14. November 2021

Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów.: Foto: © Wolfgang Reichmann, Naturhistorisches Museum Wien

Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów.: Foto: © Wolfgang Reichmann, Naturhistorisches Museum Wien

 Nach dem Großen Krieg. Ein Neues Europa 1918–192320.
Die Open-Air-Wanderausstellung konzentriert sich auf die turbulenten Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Über 200 Archiv- und Multimediamaterialien präsentieren ein komplexes und doch kohärentes Bild des Neuen Europas, das sich nach dem Ersten Weltkrieg im mittelöstlichen Teil des Kontinents etablierte.
20. Mai bis 2. Juli 2021

Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum
Seit der Eröffnung des hdgö im Jahr 2018 wurde es von der Bevölkerung und auch von staatlichen Stellen häufig dafür genutzt, Objekte mit Bezug zum Nationalsozialismus abzugeben und für die Nachwelt zu erhalten. Anhand ausgewählter Sammlungsstücke stellt die Ausstellung Fragen über Bewahren und Vernichten, über die Rolle des Museums als Ort der Entsorgung unbequemer Geschichte sowie als Ort, von dem sich die Gesellschaft die Befreiung von den Verstrickungen in Gewalt und Massenverbrechen erwartet. Gleichzeitig werden spannende Einblicke in einen wichtigen Aspekt der jungen Sammlungsgeschichte des hdgö vermittelt.
ab 3. Dezember 2021

www.hdgoe.at