Es war Crowdfunding im frühen 19. Jahrhundert: Von Anfang an beruht der Kunstverein auf bürgerlichem Engagement. Am 14. November 1823 gründete sich offiziell der Kunstverein in Bremen. Das Sammeln stand zunächst im Mittelpunkt: Durch den frühen Ankauf der umfangreichen Graphiksammlung des Senators Johann I. Duntze konnte diese für Bremen erhalten werden. Das Kupferstichkabinett steht daher am Beginn der 200-jährigen Geschichte der Sammlung. So besaß der Kunstverein zehn Jahre nach seiner Gründung nur 13 Gemälde, einige Dutzend Skulpturen und Bücher, aber stolze 4.500 Grafiken.
Brave Landschaftsbilder mit Vieh gehören genauso zu diesen Anfängen der Sammlung wie vergessene Meisterwerke oder berühmte Bilder, die bis heute Publikumslieblinge sind. Geschenke und Erwerbungen erzählen zugleich vom Kunstgeschmack des Bremer Bürgertums in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Einige Werke sehen dabei nach langem Dornröschenschlaf im Depot erstmals wieder Ausstellungslicht. Mit Grafiken als ältestem Kern der Sammlung, vielen Gemälden, einigen Plastiken sowie ausgewählten Büchern und originalen Dokumenten blickt die Ausstellung auf die Zeit von der Gründung des Vereins 1823 bis zum Bau der Kunsthalle 1849, deren privater Träger der Kunstverein bis heute ist.
Die Ausstellung präsentiert unter anderem Werke von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Giovanni Battista Piranesi, Pieter Wouwerman und Wolfgang Heimbach.
bis 20. August 2023