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Ausgehend von Liebermanns Gemälden „Schweinemarkt in Haarlem” und „Vor dem Waschhaus” aus der Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, zeigt die Ausstellung eine einmalige Zusammenstellung von Max Liebermann und anderen Künstlern seiner Zeit, darunter Camille Corot, Frans Hals, Éduard Manet, Claude Monet und Camille Pissarro. „Dass diese großartigen Leihgaben nach Darmstadt kommen, ist eine Sensation! Es ist wirklich einmalig. Das Publikum wird Max Liebermann mit ganz neuen Augen sehen.”, sagt der Kurator Dr. Martin Faass.

Max Liebermann gehört zu den wichtigsten Künstlern seiner Zeit. Seine Werke sind in deutschen Museen und Ausstellungshäusern allgegenwärtig. Seine Rolle als Wegbereiter der Moderne und als wichtigster Vertreter des deutschen Impressionismus ist oft beschrieben worden. Kaum Beachtung hingegen jedoch fanden der internationale Fokus seines Schaffens und seine damit verbundene europaweite Vernetzung. Dabei sind es gerade diese Internationalität und seine intensive Kontakte und Verbindungen gewesen, die Liebermann zum bedeutendsten Erneuerer der deutschen Kunst im 19. Jahrhundert werden ließen.
Es war in Paris, wo Liebermann seine ersten Ausstellungserfolge feierte. Es war in Holland, wo er die entscheidenden Motive für sein Frühwerk fand. Und es war ein ungarischer Künstler, Mihály von Munkácsy, der ihm den entscheidenden Anstoß für sein erstes Skandalbild gab. Liebermann stand mit vielen Künstlern in ganz Europa in Kontakt. Durch sein internationales Netzwerk und den starken Einfluss der französischen wie holländischen Kunst manifestieren sich in seinem Werk zentrale Themen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Die Fragen nach dem Verhältnis der eigenen Kultur zu anderen, nach der kosmopolitischen Integrationskraft von Kunst und Kultur sowie nach der Stellung jüdischer Künstler in der Gesellschaft. Dabei durchlief sein künstlerisches Denken eine Metamorphose, die von der Auseinandersetzung mit den Alten Meistern hin zur freien Landschaftsmalerei, vom Realismus über den Impressionismus bis hin zur beginnenden Moderne führte.
Die große Schau „Ich. Max Liebermann- Ein europäischer Künstler” zeigt den Maler Max Liebermann zum ersten Mal umfassend im internationalen Kontext und zeichnet mit 107 Gemälden seine vielschichtigen Verbindungen zu den verschiedenen künstlerischen Zentren in Europa nach. Durch Gegenüberstellung der Gemälde Liebermanns mit Werken seiner großen französischen und holländischen Vorbilder bietet sich in dieser Ausstellung die einmalige Gelegenheit, ein Verständnis für die europäischen Wechselbeziehungen in der Malerei zu erlangen. Die Schau zeigt aber nicht nur Liebermanns Vorbilder, sondern zugleich auch Liebermanns eigenen Einfluss auf jüngere Künstlerinnen und Künstler wie Max Slevogt, Max Beckmann und Julie Wolfthorn.
Er hat den Realismus mitbegründet, den deutschen Impressionismus geprägt und die deutsche Kunst maßgeblich bestimmt. Aber wer war er wirklich? Wie wurde aus dem streng erzogenen Sohn einer großbürgerlichen Familie der Maler des einfachen bäuerlichen Lebens, als stünde ihm sonst nichts näher? Wie wurde aus dem angefeindeten Realisten schließlich der Meister des deutschen Impressionismus und damit einer der bedeutendsten Akteure der deutschen Kunst? Max Liebermann war ein Erneuerer der Malerei und er malte kompromisslos das, was er als Forderung der Kunst seiner Zeit verstand.

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Die Ausstellung entstand als Kooperationsprojekt des Hessischen Landesmuseums Darmstadt mit dem Kunstpalast Düsseldorf. Die Schau steht unter der kuratorischen Leitung von Dr. Martin Faass, Direktor des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Faass zählt zu den herausragenden Kennern von Liebermanns Werk. Durch seine langjährige Expertise als Gründungsdirektor der Liebermann-Villa am Wannsee ist er prädestiniert, das Œuvre Liebermanns neu zu beleuchten.
7. Oktober 2021 bis 9. Januar 2022

www.hlmd.de