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Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten: Was ist Geschmack? Wer definiert ihn? Und wie zeigt sich eigentlich guter oder schlechter Geschmack? Bis 1. Mai 2022 zeigt das Landesmuseum Württemberg Stuttgart eine Sonderausstellung zum Thema Geschmackssache.

GeschmacksSache
Vorbildliches Design um 1900
1896 wurde der aufwendige Neubau des Stuttgarter Landesgewerbemuseums, das heutige Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg, eingeweiht. Zu dessen 125-jährigem Jubiläum präsentiert das Landesmuseum Württemberg eine Auswahl aus der umfangreichen Muster- und Vorbildersammlungen der „Württembergischen Centralstelle für Handel und Gewerbe“ und des daraus hervorgegangenen Landesgewerbemuseums.

Im Zentrum der Ausstellung steht das Anliegen der Geschmacksbildung, die Geschichte des Ringens um die gute Form, von der nicht zuletzt der Erfolg der heimischen Wirtschaft abhing. Neben den Weltausstellungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die als Trendsetter und Wettbewerbsorte fungierten, wird auch Gustav Pazaureks vielbeachtete „Sammlung der Geschmacksverirrungen“ mit ausgewählten Objekten vorgestellt. In dieser Sammlung führte Pazaurek, der von 1906 bis 1932 führender Kopf am ehemaligen Stuttgarter Landesgewerbemuseum war, dem damaligen Publikum und den Akteuren des Kunstgewerbes seiner Zeit drastisch vor Augen, was er für den falschen Geschmack hielt.

Mit dem Abstand von mehr als 100 Jahren zeigt sich, welchen Wandlungen der Geschmack unterliegt und wie zeit- und kontextabhängig er ist. Besucher des 21. Jahrhunderts sind eingeladen, ihr eigenes Urteil zu fällen.
18. November 2021 bis 1. Mai 2022

www.landesmuseum-stuttgart.de/