Das Staatsorchester Stuttgart spielt unter der Leitung des lettische Dirigenten Ainārs Rubiķis Werke von Bernhard Lang, Camille Saint-Saëns und Arthur Honegger

Eine „ungreifbare Entstofflichung“ prägt das Stück Felder für Streichorchester von Bernhard Lang, dessen neue Oper DORA in dieser Spielzeit an der Staatsoper Stuttgart uraufgeführt wird. Die virtuose Textur von Felder bewegt sich nah an der Grenze des Verschwindens. Momente ungreifbarer Zartheit finden sich auch in Arthur Honeggers Symphonie liturgique, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und mit einer Friedensbotschaft endet. Jedem der drei Sätze stellte Honegger Worte der katholischen Totenmesse voran. Während er im 1. Satz Dies irae (Tag des Zorns) eine Vision des Jüngsten Gerichts zeichnet, stellt der 2. Satz De profundis clamavi (Aus der Tiefe rufe ich) ein „Gebet ohne Hoffnung“ dar. Im 3. Satz Dona nobis pacem (Gib uns Frieden) beschreibt Honegger zunächst den Schrecken des Krieges, bevor er mit filigranen Klängen jene ersehnte Friedensbotschaft verkündet.

Victor Julien-Laferrière Foto Roderik Kučavík

Victor Julien-Laferrière Foto Roderik Kučavík

Unter der Leitung von Ainārs Rubiķis, der beim Staatsorchester Stuttgart zuletzt mit Werken von Sergej Prokofjew und Sergej Rachmaninow begeisterte, erklingt außerdem eine Perle der Konzertliteratur für Violoncello: das Konzert Nr. 1 von Camille Saint-Saëns. Den Solopart übernimmt der junge, französische Cellist Victor Julien-Laferrière, Gewinner der ersten Ausschreibung der Queen Elisabeth Competition für Violoncello im Jahr 2017.
21. und 22. April 2024
www.staatsoper-stuttgart.de